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Caroline Wozniacki: Die ehemalige Tennis-Weltranglistenerste erwägt erneuten Rücktritt – eine Frage des Geschlechts

Aus Polen kommt eine unverblümte Kritik am Frauen-Tennis: Im Jahr 2020 legte Caroline Wozniacki, ehemals die Erste der Tennis-Weltrangliste und nun zweifache Mutter, vorübergehend ihren Schläger nieder. Drei Jahre später deutet alles auf einen weiteren Rückzug hin. Ihr Vater, Piotr Wozniacki, macht dafür deutliche Gründe öffentlich. "Das Frauen-Tennis, wie es von der Organisation gehandhabt wird, gleicht eher einem Amateursport im Vergleich zum Männer-Tennis", so Piotr Wozniacki in seinen Ausführungen gegenüber sport.pl. Seine Enttäuschung richtet sich vor allem gegen die WTA, dem Frauen-Tennisverband, welche nur eine Schein-Gleichberechtigung propagiere. "Es wird häufig behauptet, dass Frauen im Sport eine Quelle der Inspiration seien und es gesund sei, für die Familienplanung eine Karrierepause einzulegen. Ein Wiedereinstieg sei danach problemlos möglich. Dies sei jedoch ein Märchen und zudem lächerlich und erbärmlich", enthüllt der 61-jährige Trainer und Vater der Australian-Open-Siegerin von 2018. Nach ihrer Auszeit konnte Wozniacki nicht vom sogenannten Protected Ranking profitieren, einem Schutzmechanismus für verletzte Spielerinnen, um nicht in der Weltrangliste abzurutschen. Stattdessen musste sie sich mühselig zurückkämpfen und hatte nur durch Wildcards Zugang zu großen Turnieren, wobei die diesjährigen Entscheidungen für das Masters in Rom und die French Open gegen sie ausfielen. Die Entscheidungsmacht lag dabei in den Händen der Turnierveranstalter.

Caroline Wozniacki: Als Mutter unerwünscht im Profi-Tennis

"Wir sprechen hier über eine ehemalige Weltranglistenerste, über eine herausragende Tennisspielerin, die zweifelsohne zur Popularität dieses Sports beigetragen hat", fährt der aufgebrachte Vater fort. "Das Enttäuschende ist, dass jemand mit dem Kaliber einer Caroline Wozniacki, die in den Sport zurückkehrt und eine Familie gegründet hat, nicht mehr willkommen geheißen wird", beklagt er. Dieses Schicksal teilen auch andere prominente Spielerinnen wie Angelique Kerber und Naomi Osaka, die ebenfalls von externen Entscheidungen abhängig gemacht werden, während die WTA ihre Hände in Unschuld wäscht. Der Rücktritt von Wozniacki scheint also unausweichlich – eine Entscheidung, die laut ihrem Vater einzig auf ihrem Geschlecht beruht. Er empfiehlt Eltern von sportlich ambitionierten Töchtern, diese zwar zu fördern, aber darauf hinzuweisen, dass eine professionelle Sportkarriere unter diesen Umständen eher ein Hobby bleiben sollte.