Kritik am Tennis-Verband: Aus diesem Grund verzichtet der Tennisstar auf Olympia
Aryna Sabalenka, die aktuell auf Platz drei der Tennis-Weltrangliste steht und somit eine aussichtsreiche Gold-Anwärterin für die Olympischen Spiele in Paris gewesen wäre, wird nicht auf dem berühmten Sand von Roland Garros antreten. Die 26-jährige Weißrussin hat ihre Teilnahme abgesagt und kritisiert in diesem Zusammenhang die Planung des Weltverbands, der Women's Tennis Association (WTA). Sabalenka moniert die schlechte Terminierung durch die WTA, die direkt im Anschluss an die Olympischen Spiele die Spielerinnen zu einem obligatorischen Turnier in Kanada entsendet. Sie bemängelt zudem den durch die Olympischen Spiele in Paris bedingten Wechsel zurück auf Sand nach der Rasensaison sowie die aufgrund des bevorstehenden Hartplatzturniers in Kanada als Vorbereitung für die US Open in New York erforderliche weitere Umstellung. Diese Planung setze die Spielerinnen einem ungesunden Druck aus und zwinge sie, auf ein wichtiges Turnier zu verzichten, wobei Sabalenka die Entscheidung trifft, die Olympischen Spiele auszulassen. Hierbei spielt nicht nur die physische Belastung eine Rolle, sondern auch die andauernden Diskussionen über den Stellenwert der Olympischen Spiele im Tennis, die in der Vergangenheit zu zahlreichen Absagen durch Top-Stars geführt haben.
Olympia: Kein Preisgeld, sondern nationale Prämien
Trotz der fehlenden Antrittsgelder bei den Olympischen Spielen, die im Gegensatz zu den Turnieren der WTA und ATP durch hohe Preisgelder und Antrittsprämien auffallen, gibt es länderspezifische Prämien für Medaillengewinner. In Deutschland beispielsweise belohnt die Deutsche Sporthilfe Goldmedaillengewinner mit 20.000 Euro, Silbermedaillengewinner mit 15.000 Euro und Bronzemedaillengewinner mit 10.000 Euro. Außerdem sind die Tennis-Profis zu den Teilnahmen an den 1000er Masters Turnieren verpflichtet, bei Nichtteilnahme drohen Strafzahlungen. Andere Topspieler, wie die Weltranglistenerste Iga Świątek aus Polen, treten trotz ähnlicher Belastungen an – Świątek sogar sowohl im Einzel als auch im Mixed mit Hubert Hurkacz. In Deutschland liegt die Hoffnung auf Olympiasieg bei Alexander Zverev, der 2021 in Tokio im Einzel überraschend Gold gewann, und der in Paris zusammen mit Angelique Kerber im Mixed antreten wird.