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Dilara Kruse wird nach Jubel für die Türkei massiv beleidigt und bedroht

Berlin - Als sich Dilara Kruse (33), die sich selbst als "türkische Kurdin" outet, entscheidet, während der Europameisterschaft ihre Unterstützung für die türkische Nationalmannschaft zu zeigen, stößt dies insbesondere bei einigen ihrer kurdischen "Landsleute" auf Unverständnis und löst eine Welle der Empörung auf Instagram aus. Schon die Veröffentlichung einiger Spielmomente des Matches zwischen der Türkei und Georgien in ihrer Instagram-Story sorgt für die ersten negativen Reaktionen. "Nur zur Information für die Unwissenden da draußen: Ich bin türkische Kurdin, meine Mutter ist Lib-Kurdin, mein Vater türkischer Kurde", erklärt Kruse in ihrer Verteidigung. Sie unterstreicht ihre Mehrsprachigkeit und ihre deutsche Staatsangehörigkeit, betont die deutsche Herkunft ihres Ehemanns und äußert ihre Vorstellung, dass ihr Kind in einem multikulturellen Umfeld mit deutschen, kurdischen und türkischen Wurzeln aufwachsen soll. Ihre direkte Ansprache mündet in die Frage: "Warum regt ihr euch so auf, was ist bloß euer Problem?" Dass die sozialen Medien nach ihrer Teilnahme an einem Autokorso in Berlin zum Sieg der Türkei zum Schauplatz eskalierender Anfeindungen wurden, erschüttert die Prominente zutiefst.

Dilara erschüttert über Hassnachrichten kurdischer Instagram-Nutzer

"Du Schlampe, stirb, ich wünsche dir ein lebendiges Begräbnis", zitiert sie eine der zahlreichen Hetznachrichten, die sie nahezu im Minutentakt erhält, und äußert ihr Entsetzen darüber, dass insbesondere kurdische Frauen und Männer sie auf Instagram attackieren. Die Tatsache, dass sie wegen ihrer Identifikation als türkische Kurdin Ziel von Beleidigungen wird, findet Dilara bedrückoffend und kritisiert den weitverbreiteten Rassismus unter Ausländern, der ihrer Meinung nach zu oft unkommentiert bleibt. Sie erinnert daran, wie bei den Olympischen Spielen in Tokio noch viele Kurden den Heiratsantrag eines deutschen Nationalspielers an eine kurdische Frau in ihrer Muttersprache feierten. "Euch sollte es peinlich sein, dazu habe ich nichts mehr zu sagen. Ich stehe für jede Nationalität, für Frieden und lehne jegliche Form von Rassismus ab", betont Dilara Kruse entschlossen und kündigt an, am nächsten Tag mit Stolz ihr Deutschlandtrikot zu tragen, als Botschaft an alle Kurden. Sie wehrt sich gegen jegliche Vorschriften bezüglich ihrer Identität und betont ihre Überzeugung.