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WM-Auftakt in Winterberg: Bob-Ikone Francesco Friedrich auf Erfolgsspur

Winterberg – Beeindruckendes Comeback! Bob-Ass Francesco Friedrich (33) verpasste die gesamte Saison über einen Sieg im Zweierbob-Weltcup. Doch nun zeichnet sich bei der WM in Winterberg ein Triumph ab. Nach den ersten beiden Rennen führt der Sachse souverän mit einer Zeit von 1:49.21 Minuten. Mit seiner kraftvollen Performance und dem perfekten Zusammenspiel seines Anschiebers Alexander Schüller (26) liegt er auf dem Weg zur Goldmedaille. "Die Vorbereitung gestaltete sich schwierig, aber wir haben das Setup im letzten Durchlauf optimiert und die richtige Kufe gewählt. Unser Training hat sich ausgezahlt, wir sind topfit für den Wettkampf. Ich bin zufrieden mit unserer Leistung", so Friedrich nach dem ersten Wettkampftag. Zusammen mit Schüller bescherte er der Winterberger Bahn gleich zweimal einen neuen Rekord und konnte damit die Mitstreiter überraschend deutlich auf Distanz halten. Adam Ammour mit seinem Bruder und Anschieber Issam liegt mit 22 Hundertsteln Rückstand (1:49.42 Minuten) auf dem zweiten Platz. Auf den bisherigen Weltmeister Johannes Lochner beträgt der Vorsprung von Friedrich nahezu eine Sekunde (52 Hundertstel / 1:49.73). Der Titelverteidiger Lochner, der im Vorfeld eine Kampfansage an Friedrich richtete, konnte am ersten Tag nicht überzeugen und zeigte sich enttäuscht: "Es lief heute einiges schief, und die Fahrten waren nicht zufriedenstellend. Wir haben jetzt viel aufzuarbeiten, um uns am morgigen Tag zu verbessern", äußerte sich Lochner niedergeschlagen gegenüber der ARD.

Bob-WM: Spitzenreiter Johannes Lochner kann Erwartungen im ersten Lauf nicht erfüllen

Friedrich setzte bereits im ersten Lauf ein Ausrufezeichen mit einer starken Starzeit und einem neuen Bahnrekord von 54.67 Sekunden. Mit dieser hervorragenden Leistung brach er seinen eigenen Rekord vom 8. Januar 2022, bei dem er und Schüller die Bahn in 54.89 Sekunden meisterten. "Das war vom Start her zu erwarten. Erstaunlicher war, dass wir auch in der Bahn vorne mitfahren konnten und alles gepasst hat", so Friedrich. Trotz einer Berührung der Bande zu Beginn und einer leichten Unsicherheit in Kurve 13 blieb der Bob stabil, und Friedrich konnte seine geplante Angriffsfahrt umsetzen. Mit einem weiteren Bahnrekord im zweiten Lauf, bei gleicher Startzeit, könnte er am Sonntag bei den Läufen drei und vier den Titelgewinn nahezu sichern.

Adam Ammour auf Platz zwei büßt im zweiten Lauf Zeit auf Spitzenreiter Friedrich ein

Adam Ammour und sein Bruder Issam folgen auf dem zweiten Platz. Auch ihm gelang ein guter zweiter Lauf, jedoch konnte er nicht mit Friedrichs Zeit mithalten. Nach dem ersten Durchgang hatte der Rückstand lediglich sechs Hundertstel betragen. Johannes Lochner hingegen, dessen erster Lauf missglückte, kämpfte mit einer langsamen Startzeit und machte mehrere Fehler. Beim zweiten Versuch kam es direkt nach dem Start zu einer heftigen Kollision mit der Bande. Schon nach dem ersten Lauf war seine Frustration im Ziel deutlich. Nach dem zweiten Lauf sprachen Mimik und Gestik Bände: Enttäuschung und Ratlosigkeit standen ihm ins Gesicht geschrieben.

Die Entscheidung fällt am Sonntag in den abschließenden zwei Durchgängen. Sollte Friedrich dort eine ähnliche Leistung wie am ersten Tag zeigen, könnte er die Rückkehr auf den Siegerthron für sich beanspruchen.

Erstveröffentlichung: 24. Februar, 13.36 Uhr. Aktualisiert: 16.45 Uhr.