Kein Gruppen-Coming-out im Profifußball - FC St. Pauli Trainer Hürzeler erklärt: "Wir sind bereit!"
Hamburg - Zum heutigen internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie lag das Hauptaugenmerk auf dem Profifußball. Doch das erwartete Gruppen-Outing fand bisher nicht statt. FC St. Pauli's Cheftrainer Fabian Hürzeler (31) offenbarte im Rahmen der Freitags-Pressekonferenz, wie aufgeschlossen der Verein gegenüber diesem Thema ist. Am 17. Mai, einem bedeutenden Tag, richteten sich viele Blicke auf eine neue Internetseite, die zum ersten Mal gegen Homophobie online ging, um Sportlern einen geschützten Raum zu bieten. Doch bisher blieb das groß angekündigte Gruppen-Outing aus, ebenso wie öffentliche Statements auf sozialen Netzwerken. Die Gründe hierfür könnten in der noch immer vorhandenen Geschlossenheit der Fußballwelt und der Angst vor Ablehnung liegen. Fabian Hürzeler und der FC St. Pauli setzen sich hingegen für Akzeptanz und eine sichere Umgebung ein: "Der FC St. Pauli steht offen für diese Angelegenheit, weil wir uns mit diesen Werten identifizieren und dafür kämpfen."
Projekt "Sports Free" von Marcus Urban initiiert
Die Webseite "Sports Free" soll Spielern die Angst nehmen und zu einem gemeinschaftlichen Miteinander anregen. Hürzeler bekräftigt, dass der FC St. Pauli bereits für dieses Ziel bereitsteht. Initiator Marcus Urban (53) möchte eine Umgebung schaffen, in der sich Spieler nicht mehr verstecken müssen. Bislang unterstützten neben dem FC St. Pauli auch andere Clubs wie Union Berlin, Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart das Projekt. Dirk Zingler, Präsident des 1. FC Union Berlin, äußerte sich bereits solidarisch, und auch Alexander Wehrle vom VfB Stuttgart sprach sich für Lebensfreiheit aus. Noch hat sich kein aktiver Profispieler über die Plattform geoutet, und Unsicherheit bleibt, wann und ob Spieler aus der Bundesliga sich beteiligen. Marcus Urban, obwohl Initiator, steht bislang nicht in Kontakt mit queeren Profispielern.