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Ungekannte Langsamkeit: Verdacht auf Schleich-Sprinterin geweckt!

Chengdu (China) - Fotofinish unnötig! Nasra Ali Abukar, eine 20-jährige somalische Sprinterin, macht beim World University Games in China auf sich aufmerksam. Jedoch aus einem unerwarteten Grund - durch ihre auffällige Langsamkeit über die 100 Meter Distanz.

Bereits vor dem Startschuss wirkte die Repräsentantin des ostafrikanischen Landes neben ihren athletisch aussehenden Mitbewerberinnen irgendwie deplatziert.

Dieser Eindruck wurde wenige Sekunden nach Beginn des Laufs bestätigt, wie in zahllosen Videos des Rennens zu sehen ist, die prompt im Netz viral wurden.

Während sich fünf Mitstreiterinnen mit hoher Geschwindigkeit von ihren Startblöcken absetzten, fiel Ali Abukar schnell hinter die anderen Wettkämpferinnen zurück.

Als sie letztlich völlig ausgepowert die Ziellinie erreichte, hatten die dominierenden Gegnerinnen um die Gewinnerin Gabriela Silva Mourao (24) aus Brasilien bereits etwa zehn Sekunden Erholung genossen.

Ali Abukar soll mit 21,81 Sekunden die langsamste 100-Meter-Sprinterin in der Geschichte der seit 1959 alle zwei Jahre stattfindenden Sportveranstaltung gewesen sein, wie unter anderem die Tageszeitung Daily Mail berichtet.

Es stellt sich zwangsläufig die Frage, wie eine solch eklatante Unausgewogenheit in den Leistungen zustande kommen konnte.

100 Meter Sprint-Video der World University Games in China

Stellte Nasra Ali Abukar nur aufgrund ihrer familiären Verbindungen für Somalia an?

Nicht nur Spott, Hohn und erhebliches Amüsement, sondern auch Kritik an Somalias Sportministerium löste das Video des Rennens im Internet aus.

Viele Internetnutzer stellten die Frage, warum eine offensichtlich untrainierte Frau als Repräsentantin des Landes zu dem Wettkampf entsandt wurde.

Nach Angaben der Online-Aktivistin Ilham Garaad soll Nasra Ali Abukar die Nichte von Khadija Aden Dahir, Vizepräsidentin des somalischen Leichtathletikverbandes, sein.

Des Weiteren prangerte sie bei dem Sportministerium Vetternwirtschaft und Korruption an und forderte dessen Rücktritt.

Nun hat sich Somalias Sportminister Mohamed Bare Mohamud zu dem skurrilen Rennen geäußert. Er kündigte an, das Auswahlverfahren, das Ali Abukar schließlich nach Chengdu brachte, zu überprüfen. Zudem bezeichnete er das Rennen als "falsche Darstellung und Blamage" für Somalia.

Laut Daily Mail äußerte die deutlich unterlegene Sprinterin chinesischen Reportern gegenüber, dass sie noch "viel im Tank" habe und beabsichtige, bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Budapest zu starten.