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Warum umgeht der Tour-Favorit Emmanuel Macron?

Limoges - Die Teams der Tour de France haben Angst. Auch der Tour-Direktor, Christian Prudhomme (63), hat Angst. Denn man will unbedingt das vermeiden, was beim diesjährigen Giro d'Italia passiert ist.

Unzählige Fahrer schieden nach einer Corona-Infektion aus dem Rennen aus.

Allein das belgische Team Soudal - Quick step musste im Mai fünf Radprofis nach Hause schicken! Darunter den Weltmeister, Remco Evenepoel (23).

Um zu verhindern, dass die Tour ihre Top-Stars nach Hause schicken muss, gibt es in bestimmten Bereichen immer noch eine Maskenpflicht.

Obwohl diese im Alltag in Deutschland längst Geschichte ist, ist sie für die Radprofis immer noch Standard.

Aus diesem Grund war der aktuelle Träger des Gelben Trikots und Titelverteidiger Jonas Vingegaard (26, Dänemark) alles andere als begeistert, als der französische Präsident Emmanuel Macron (45) nach der Siegerehrung am Donnerstag das Gespräch ohne Maske mit dem Dänen suchte.

Ralph Denk: "Das ist zu viel des Guten! Bei 30 Grad Maske tragen, das geht nicht"

Manche Teams achten intensiver auf eine mögliche Corona-Infektion als andere. Das Team von Jonas Vingegaard, Jumbo-Visma, gehört dazu.

Die Radstars des niederländischen Teams sind in der Interview-Zone selten ohne Maske zu sehen, obwohl die Tour de France das Einhalten der Maskenregel nicht kontrolliert.

Laut dem Kicker dürfen sich sogar Fans in den Fahrer-Zonen ohne Maske bewegen.

Ralph Denk (49), Chef des deutschen Teams BORA-hansgrohe, kommentierte die Maskenpflicht bei der Tour de France gegenüber der Bild: "Das ist zu viel des Guten! Bei 30 Grad Maske tragen, das geht nicht."

Der Bayer hat jedoch anscheinend vergessen, dass auch sein Team beim Giro d'Italia zwei Fahrer nach Hause schicken musste.

Giovanni Aleotti (23) hatte einen positiven Test und ihr Top-Mann für die Berge, Alexander Vlasov (27), musste auf der zehnten Etappe aufgeben, erschöpft. Es wird vermutet, dass der Russe ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert war.