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Radfahrer Lieuwe Westra (†40) durch Dopingsucht und Drogenkonsum gestorben

Amsterdam (Niederlande) – Zu Beginn dieses Jahres wurde die schockierende Nachricht vom Tod des ehemaligen Radprofis Lieuwe Westra (†40) bekannt, der jahrelang unter Depressionen litt. Nun wurde bekannt, dass Westra im Körper Schlafmittel, Ecstasy, Crystal Meth und Speed hatte, wobei die Überdosis an letzterem letztendlich zu seinem Tod führte. Während seiner Laufbahn hat Westra auch Kortison zu Leistungssteigerungszwecken genommen, welches Entzündungen in seinem Körper reduzierte und Schmerzen linderte. Neben Entzugserscheinungen ist bekannt, dass Kortison hoher Dosierung Stimmungsschwankungen und weitere Nebenwirkungen verursacht.

Im Laufe der Jahre haben viele ehemalige Radprofis, die wegen Dopingvergehen bekannt wurden, Depressionen und Drogenmissbrauch nach ihrem Karriereende erfahren. Der Italiener Marco Pantani (†34), der 1999 des Dopings überführt wurde, litt später unter Depressionen und Kokainabhängigkeit. Tyler Hamilton (52), ein ehemaliger Teamkollege von Lance Armstrong (51), wurde auch dopingüberführt und beschrieb in seinen Memoiren "The Secret Race" (Das geheime Rennen) seinen Kampf mit Depressionen und Alkoholmissbrauch. Auch die deutsche Radlegende Jan Ullrich (49) kämpfte mit Depressionen und Drogenabhängigkeit, und wurde ebenfalls des Dopings beschuldigt.

Die Beziehung zwischen Doping und Depression oder Drogenmissbrauch ist nicht vollständig erforscht, da es methodisch schwierig ist. Es ist jedoch möglich, dass durch die Verfügbarkeit von Dopingmitteln bestimmte Persönlichkeiten, die eher anfällig für Substanzmissbrauch sind, erfolgreicher im Sport wurden. Charaktere, die achtsamer mit sich umgingen, wurden vielleicht gar nicht erst Profisportler in der dopingverseuchten Zeit der 1990er und 2000er Jahre. Lieuwe Westra kam bereits in seiner Jugend mit Drogen in Kontakt.

Sollten Sie selbst an Selbstmordgedanken leiden, bietet die Telefonseelsorge rund um die Uhr, auch anonym, Hilfe an. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Wenn Sie Drogenprobleme bei sich oder anderen im Umfeld feststellen, können Sie sich unter 01806 313031 (20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz und Mobilfunknetz) von Fachleuten aus dem Bereich der Drogen- und Suchthilfe beraten lassen.