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Tour-de-France-Champion erlitt Lungenquetschung nach schwerem Unfall

Legutio, Spanien - Nach einem spektakulären Fall während der vierten Etappe der Baskenland-Rundfahrt am gestrigen Donnerstag, haben sich drei prominente Radfahrer, die alle im Juli auf den Gesamtsieg der Tour de France hoffen, sowie weitere Teilnehmer ernsthaft verletzt. Jonas Vingegaard (27), der Sieger der Tour de France der letzten zwei Jahre, wurde besonders schwer getroffen. Vingegaard wurde, nachdem er mehrere Minuten regungslos neben einem Betongraben gelegen hatte, auf einer Bahre in einen Krankenwagen gebracht. Nicht weit davon entfernt hielt Remco Evenepoel (24) sich sein Schlüsselbein, während Primoz Roglic (34) mit einem schmerzenden Gesichtsausdruck humpelte. Besonders hart traf es Vingegaard, der in einer Rechtskurve fast ungebremst in den Graben gerast war und mehrere schwere Verletzungen, einschließlich einer Lungenquetschung, davontrug. Diese Nachricht gab sein Team Visma-Lease a Bike heute Vormittag auf X, ehemals Twitter, bekannt. Demnach wird Vingegaard im Krankenhaus bleiben. Schon gestern hatte der Rennstall mitgeteilt, dass sich der 27-Jährige während des Massensturzes einen Schlüsselbeinbruch und mehrere Rippenbrüche zugezogen hat. Vingegaard erlitt außerdem einen Pneumothorax, bei dem Luft zwischen Lunge und Brustwand eindringt, was die Lunge daran hindert, sich wie gewohnt auszudehnen und zu einem lebensbedrohlichen Zusammenfallen führen kann. Sein Zustand wird jedoch als stabil beschrieben. Auch Evenepoel wurde ins Krankenhaus gebracht, nachdem er anfangs den Graben geschickt umfahren hatte, jedoch auf dem Rasen stürzte und sich dabei das Schlüsselbein sowie das Schulterblatt brach. Der Giro-Gewinner Roglic, der im Gelben Trikot unterwegs war, konnte dankbar im Teamwagen des deutschen Bora-hansgrohe-Rennstalls die Unfallstelle verlassen und signalisierte beim Abfahren mit einem Daumen hoch, dass es ihm verhältnismäßig gut geht. Er war bereits am Mittwoch in einen Sturz verwickelt.

Weitere Radsport-Verletzungen: Wout van Aert und Lennard Kämna

Der Unfall ereignete sich etwa 35 Kilometer vor dem Ziel in Legutio in einer Rechtskurve. Der erste Fahrer, der stürzte, war Natnael Tesfatsion (24) aus Eritrea, gefolgt von etwa einem Dutzend weiterer Fahrer. Mehrere Krankenwagen waren vor Ort, und das Rennen wurde daraufhin neutralisiert, mit den restlichen Fahrern, die im langsamen Tempo zum Ziel fuhren. Dieser Vorfall trübte den Radsport nur etwa eine Woche nach dem schweren Sturz des belgischen Stars Wout van Aert (29), der beim Halbklassiker Quer durch Flandern Ende März mehrere Rippenbrüche und einen Schlüsselbeinbruch erlitt, erneut ein. Ein Trainingsunfall des deutschen Hoffnungsträgers Lennard Kämna auf Teneriffa am Mittwoch schockierte zusätzlich das deutsche Bora-Team. Der 27-jährige Bremer erlitt dabei zahlreiche Verletzungen, befindet sich aber in einem stabilen Zustand, wie sein Rennstall mitteilte. Erstmeldung vom 4. April, 20 Uhr, aktualisiert am 5. April, 14.18 Uhr.