Jan Ullrich gibt Einblicke in seine Doping-Vergangenheit
In Mainz hat Jan Ullrich, der ehemalige Radprofi, im Alter von 50 Jahren öffentlich gemacht, dass Doping Teil seiner Karriere war. Ein weiteres Mal öffnete er sich über seine dunkle Vergangenheit. "Ja, ich habe betrogen," gestand er im ZDF-Sportstudio - ein Verhalten, das seinerzeit in der Radprofiszene an der Tagesordnung war. Mit einer gewissen Naivität sei er an die Thematik herangegangen; sein Team Telekom überzeugte ihn davon, dass Doping im Radrennsport zum Erfolg führe. "Man möchte schließlich im Wettbewerb nicht benachteiligt sein. Man strebt danach, sein Talent vollständig zu entfalten. Ich dachte, dass Doping zum Profidasein einfach dazugehört," erläuterte Ullrich seine Beweggründe und fügte hinzu, dass eine Ablehnung für ihn gleichbedeutend mit dem Ende seiner Karriere gewesen wäre. Die Enthüllung über sein Blutdoping mit EPO durch sein Team T-Mobile vor der Tour de France 2006 versetzte ihn in eine Schockstarre; Ullrich beteuerte lange, er habe nicht gegen Regeln verstoßen. Dieses Bild korrigierte er nun im Sportstudio.Sein einstiges Statement "Ich habe niemanden betrogen" nahm er zurück.
Wandel im Radsport laut Jan Ullrich
Ullrich äußerte sich optimistisch, dass Dopingpraktiken heute im Radsport nicht mehr weit verbreitet sein könnten wie zu seinen aktiven Zeiten. Er betonte, die aktuelle Generation habe aus den vergangenen Fehlern gelernt. Dank der gestiegenen Ressourcen des Weltverbands UCI sei eine umfangreichere Überwachung möglich. Die Verbesserungen im Bereich der Ernährung, Trainingskontrolle und die aerodynamischen Fortschritte der Rennräder tragen laut Ullrich dazu bei, dass heutige Profis ohne Dopingmittel bessere Leistungen erbringen können.