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Immer wieder Silber: Ist dieser Radsportler der ewige Zweite?

Glasgow (Schottland) - Am Sonntag feierte die Elite der Männer im Straßenradfahren ihren verdienten Champion. Der neue Weltmeister ist Mathieu van der Poel (28, Niederlande).

Erneut musste sich Wout van Aert (28, Belgien) mit dem zweiten Platz begnügen, was die enttäuschte Miene auf dem Podium erklärt.

Nicht nur, weil er sowohl 2020 als auch 2021 den zweiten Platz bei den Weltmeisterschaften belegte. Natürlich, das sticht. Der wahre Grund liegt jedoch darin, dass er erneut von seinem langjährigen Rivalen, Mathieu van der Poel, geschlagen wurde.

Seit ihren frühen Jahren konkurrieren diese beiden außergewöhnlichen Athleten bei Radrennen.

Wie Magnete sind sie immer wieder nebeneinander in der Spitzengruppe bei diversen prominenten Rennen zu finden.

Meistens mit dem besseren Ende für Mathieu.

Ist Wout van Aert stets nur der Zweitplatzierte?

Aber natürlich nicht immer. Bei der Cyclocross-WM 2018 wurde Wout van Aert Weltmeister, während van der Poel "nur" den dritten Platz belegte.

Aber der Niederländer korrigierte das im folgenden Jahr. Er ließ alle Konkurrenten hinter sich. Genauso auch in den Jahren 2020, 2021 und 2023.

Unter anderen Umständen wäre Wout van Aert das Nonplusultra bei Eintagesrennen, doch der Belgier muss mit van der Poel leben.

Trotz seiner herausragenden Papierform bleibt van Aert immer der Zweitbeste. Er verzeichnet neun Siege bei Tour-de-France-Etappen, sowohl in Sprint- als auch in Bergetappen. Ein Leistungsrekord, der viele Radsportfans verblüfft.

Aber wenn Mathieu bei Eintagesrennen teilnimmt, weiß fast jeder, wer als Sieger hervorgeht.

So war es auch am Sonntag bei der Straßenrad-WM in Schottland.

Ein Sturz kann Mathieu van der Poel nicht stoppen

Nachdem die Teilnehmer auf dem Weg von Edinburgh nach Glasgow für eine Stunde von Protesten blockiert wurden, ging es auf der harten 14 Kilometer langen Stadtstrecke in Glasgow weiter, die ganze zehn Mal absolviert werden musste.

22 Kilometer vor dem Ziel setzte Mathieu van der Poel einen brutalen Antritt an einem kleinen, aber steilen Anstieg. Alle anderen Top-Favoriten, wie zum Beispiel auch der zweifache Tour-de-France-Sieger Tadej Pogačar (24, Slowenien), konnten nicht mithalten.

Wout van Aert war derjenige, der am ehesten folgen konnte, aber der Anstieg war zu lang. Aus dem Nichts war der niederländische Radstar aus dem Blickfeld und selbst ein Sturz 16,7 Kilometer vor dem Ziel konnte nicht verhindern, dass er mit mehr als einer Minute Vorsprung ins Ziel kam. Er ist der Superstar unter den Superstars.

Van Aert wurde "wieder einmal" Zweiter. Pogačar, der immer lachende Dritte, gab nach dem Ziel an, dass das Rennen für ihn zwei Runden zu lang war.

Die Deutschen haben wenig Glück und viel Pech

Die deutschen Radsportler waren am Ausgang der WM nicht beteiligt. Der designierte Kapitän Maximilian Schachmann (29) musste kurzfristig absagen.

Nils Politt (29) hatte kurz vor Glasgow einen Reifenschaden, konnte nicht mehr aufholen und schied aus.

Der erfahrene John Degenkolb (34) zeigte die beste Leistung unter den Deutschen und belegte mit einem Rückstand von 8:30 Minuten nach 271 Kilometern den guten 16. Platz.

Damit konnte er den Titelverteidiger, Remco Evenepoel (23, Belgien), der mit mehr als zehn Minuten Rückstand den 25. Platz belegte, schlagen.