Begeisterung und belgischer Triumph beim Radklassiker Eschborn-Frankfurt
John Degenkolb (35) sorgte lange für Begeisterung unter den deutschen Fans, musste sich jedoch mit der Auszeichnung als bester Bergfahrer zufriedengeben. "Sieht man mir nicht an, dass ich der Bergkönig bin?", scherzte der Lokalmatador nach dem Radklassiker Eschborn-Frankfurt am Mittwoch im Ziel. Der Sieg ging an den Belgier Maxim van Gils (24), der sich gegen etwa 25 Profifahrer durchsetzte. Trotz fehlender Chancen auf den Sieg sah sich Degenkolb als Gewinner des Tages. "Es ist der Höhepunkt des Tages für mich. Ich habe alles gegeben, was möglich war. Es waren herausfordernde 200 Kilometer, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. Ich habe alles auf eine Karte gesetzt", erklärte Degenkolb gegenüber dem Hessischen Rundfunk nach einem engagierten Rennen. Die deutschen Fahrer, einschließlich Emanuel Buchmann (31) und Maximilian Schachmann (30), waren am Maifeiertag sehr aktiv, doch Jonas Rutsch (26) errang mit Platz 17 die beste deutsche Platzierung. Das lang ersehnte Heimspiel seit dem Sieg von Pascal Ackermann (30) im Jahr 2019 bleibt weiter unerreicht. "Um ehrlich zu sein, hatte ich heute nicht meine besten Beine. Die Temperaturen machten mir zu schaffen, vor allem nach der Kälte in den Bergen letzte Woche. Das Rennen war extrem schnell", so Schachmann. Das Podium wurde durch Alex Aranburu (28) aus Spanien und Riley Sheehan (23) aus den USA an der Alten Oper vervollständigt. Unter den Augen des hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein (52, CDU) und zahlreichen Fans entlang der Strecke zeigte sich Degenkolb angriffslustig.
Degenkolb "mega happy" über Start beim Eschborn-Frankfurt Radklassiker
Der 35-jährige Degenkolb setzte sich gleich nach dem Start zusammen mit Warre Vangheluwe (22) und Jacopo Mosca (30) ab, wobei sie zwischenzeitlich einen Vorsprung von über sieben Minuten herausfahren konnten. Trotz anfänglicher Zweifel wegen Knieproblemen nach einem Sturz, war Degenkolb äußerst glücklich über die Teilnahmemöglichkeit. "Ich bin mega happy, hier zu sein und werde alles geben", so Degenkolb vor dem Start in Eschborn. Seine Flucht erwies sich früh als aussichtslos, und nach 90 Kilometern wurde er vom Hauptfeld eingeholt, sodass er letztendlich nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun hatte. Das Event, ehemals als "Rund um den Henninger-Turm" bekannt, erfreut seit 1962 die Radsportwelt.
Unstimmigkeiten im Fahrerlager beim Radspektakel in Frankfurt
Die Strecke, die bereits im Vorjahr die Rad-Elite über den Feldberg und durch den Mammolshainer Berg führte, erwies sich wieder als ideales Terrain für Klassiker-Spezialisten. "Es wird ein hartes Rennen", prophezeite der deutsche Meister Buchmann, der trotz offensichtlichem Ärger auf sein Team Bora-hansgrohe kraftvoll angriff. Dennoch war er im Kampf um den Sieg chancenlos. Nachdem er unerwartet nicht für den Giro d'Italia nominiert wurde, zeigte sich Buchmann verärgert über sein Team, und seine Zukunft bei Bora-hansgrohe scheint ungewiss. "Ich fokussiere mich jetzt erst mal auf dieses Rennen hier", kommentierte Buchmann vor dem Start seine Situation.