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Kopf-an-Kopf-Rennen: Die engsten Entscheidungen der Tour-Historie!

Clermont-Ferrand (Frankreich) - Was für ein spannender Wettkampf! Tadej Pogacar (24) und der aktuelle Gesamtführende Jonas Vingegaard (26) liefern sich in der ersten Woche der 110. Tour de France ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Dies erinnert an an vergangene erbitterte Kämpfe.

Nach dem Duell am Puy de Dôme trennen den Führenden Jonas Vingegaard und den Verfolger Tadej Pogacar nur 17 Sekunden. Der Leistungsunterschied der beiden Fahrer ist minimal, sodass wir wohl eine der knappsten Entscheidungen in der Geschichte der Tour de France erleben werden. Manchmal übernahm der Gewinner das Gelbe Trikot erst am letzten Tag.

8 Sekunden - Greg LeMond (damals 28) gegen Laurent Fignon (damals 28): Der Franzose Fignon ging 1989 mit einem Vorsprung von 50 Sekunden und einem wehenden blonden Haar ins abschließende Einzelzeitfahren nach Paris.

LeMond nutzte die technischen Möglichkeiten voll aus, trug einen Zeitfahrhelm und montierte einen Triathlonaufsatz auf den Lenker. Am Ende der 26,5 Kilometer gewann er als erster Amerikaner die Tour - mit dem bis heute knappsten Vorsprung aller Zeiten.

23 Sekunden - Alberto Contador (damals 24) gegen Cadel Evans (damals 30): Die Tour 2007 war von einem Dopingskandal um den Führenden Michael Rasmussen (damals 33) geprägt. Nach dem Ausschluss des Dänen übernahm Contador das Gelbe Trikot und trat wenige Tage später mit einem Vorsprung von 1:50 Minuten zum entscheidenden Zeitfahren an.

Am Ende lag Contador nur 23 Sekunden vor Evans.

Tour de France: Alberto Contador am Rande und über die Grenzen des Erlaubten hinaus

38 Sekunden - Jan Janssen (damals 28) gegen Herman Van Springel (damals 24): Auch 1968 fiel die Entscheidung erst auf der letzten Etappe, einem 55 Kilometer langen Zeitfahren nach Paris. Am Morgen des Tages wurde übrigens noch eine 136 Kilometer lange Etappe absolviert - es waren eben andere Zeiten.

Van Springel ging mit einem Vorsprung von 16 Sekunden auf Janssen auf die Strecke, doch der Niederländer war 54 Sekunden schneller als der Belgier und gewann die Tour.

39 Sekunden - Alberto Contador (damals 27) gegen Andy Schleck (damals 25): In den aktuellen Siegerlisten existiert dieses Ergebnis von 2010 nicht mehr. Da bei einer während der Tour genommenen Dopingprobe bei Contador Clenbuterol nachgewiesen wurde, strich man den Spanier und ernannte den Luxemburger Schleck zum Sieger.

Schon während des Rennens sorgte das Duell für heftige Kontroversen. Contador griff Schleck auf der 15. Etappe am Port de Bales an, als dieser ein Problem mit seiner Kette hatte - ein Verstoß gegen ein ungeschriebenes Gesetz im Radsport.

Contador gewann die Etappe mit einem Vorsprung von 39 Sekunden, der zum Triumph in Paris ausreichte - jedoch nicht zum Gesamtsieg bei der Tour.