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Unverständnis bei Anhängern: Radprofi wegen Liebesgeste während der Tour de France sanktioniert

Curtil-Vergy (Frankreich) - Ein herzlicher Moment hatte unerwartete Folgen für Julien Bernard (32), der vom internationalen Radsportverband wegen eines Zwischenstopps auf der Tour de France zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Diese Entscheidung löst weitreichendes Kopfschütteln aus. Beim ersten Einzelzeitfahren offenbarte die Tour ihre emotionale Tiefe, die sie für viele Fans zum bedeutendsten Straßenradrennen der Welt macht. Lokalheld Bernard wurde während des Anstiegs zur Cote de Curtil-Vergy von den Zuschauern, einschließlich Bekannten und Freunden, frenetisch angefeuert. Die Menge, die Plakate mit Bernards Bild hochhielt, zeigte ihre Unterstützung lautstark, was Bernard vom Team Lidl-Trek sehr genoss. Letztlich brachte die Menschenmenge Bernard, den Sohn des ehemaligen Tour-Dritten Jean-François Bernard (62), zum Anhalten. Bernard nutzte diese Gelegenheit, um seiner Frau und seinem kleinen Sohn Küsschen zu geben, bevor er von der Begeisterung der Fans getrieben seine Fahrt fortsetzte. Die charmante Geste wurde in den sozialen Netzwerken gefeiert, stieß jedoch beim UCI auf Missfallen. Die Radsportbehörde verhängte gegen Bernard für diesen liebevollen Moment während der 111. Austragung der Tour de France eine Geldstrafe von 200 Schweizer Franken (etwa 205 Euro).

Herzerwärmende Liebesbekundung von Julien Bernard bei der Tour de France

Mit Humor nimmt Julien Bernard die Strafe hin

Der Verweis auf einen spezifischen Regelartikel, der „unerwünschtes oder unangemessenes Verhalten“ und die „Beschädigung des Sportimages“ ahndet, diente als Begründung für die Strafe. Diese Begründung entfachte online großen Unmut, doch Bernard selbst begegnete der auferlegten Geldbuße mit Humor. "Mein größtes Bedauern gilt der UCI, dafür dass ich anscheinend dem Ansehen des Sports geschadet habe. Aber ich zahle gerne jeden Tag 200 Schweizer Franken für solch unvergessliche Momente", kommentierte der Radprofi humorvoll auf X. Unterstützung kam von seinem dänischen Kollegen Magnus Cort Nielsen (31), der sein eigenes Kuss-Video von der Rennstrecke teilte, verbunden mit dem Kommentar: „Was für ein schlechter Scherz. Ich scheine Glück gehabt zu haben, dass sie mich neulich nicht erwischt haben.“ Auf diesen Post antwortete Bernard scherzhaft mit: „Da es eigentlich zwei Küsse waren, müsstest du wohl die doppelte Strafe zahlen.“