Ski-Olympiasieger mit Vergangenheit von Suchtproblemen wurde auf Mallorca von der Polizei angehalten
Auf Mallorca - Der ehemalige Skilangläufer und zweifache Goldmedaillengewinner der Winterolympiade in Vancouver 2010, Petter Northug (37), war bekannt für sein Talent, aber auch für seine Skandale.
Diesmal jedoch wurde der Norweger auf Mallorca ohne direkte Rechtsverletzung von der Polizei gestoppt. Er trainierte zusammen mit dem Team der Skilangläuferin Astrid Øyre Slind (35), jagten auf ihren Ski-Rollern die Straßen der beliebten Insel auf und ab.
Während eines Probelaufes wurden die Sportler, die schon seit Stunden im Training waren, von den Beamten angehalten, wie das norwegische Online-Portal "NRK" berichtet.
Das Team unternahm intensive Trainingseinheiten, Slind bezeichnete die beinahe drei Stunden dauernden Läufe gegenüber dem Portal nur als "Aufwärmen".
Als sie den steilen Anstieg "Sa Colabra" erreichen wollten, wurden die Elite-Athleten unerwartet gestoppt.
"Wir standen vor der Wahl: Entweder zu flüchten und nach Hause zu fahren oder eine Strafe von 200 Euro zu zahlen und zur Polizeiwache bringen lassen", sagte Slind.
Der umstrittene Ski-Langläufer Petter Nurthug hat alles gewonnen, aber auch umstritten
Die Gruppe entschied, sich nicht zu verstecken, und die Polizei scheint zufrieden gewesen zu sein, nachdem die Sportler ihre Ski-Roller weggepackt hatten. Northug postet seitdem Bilder von seiner gemeinsamen Trainingszeit auf der Insel mit den beiden Teams.
Trotz seines sportlichen Erfolges war Northug in der Sportwelt umstritten, da er während den Wettbewerben oft wenig führend tätig war und gerne kurz vor dem Ziel auf seine Gegner wartete, um dann mit provozierendem Jubel die Ziellinie zu überschreiten.
Die Situation verschlechterte sich weiter, als er 2014 mit einem Blutalkoholgehalt von 1,65 Promille einen Verkehrsunfall verursachte, seinen Beifahrer verletzte und fälschlicherweise behauptete, nicht am Steuer gesessen zu haben.
Für den Unfall wurde er im Oktober 2014 zu 50 Tagen Haft verurteilt, die er jedoch dank einer Fußfessel in Freiheit ableisten konnte. Sein Führerschein wurde ihm für fünf Jahre entzogen.
Als er 2018 seine Karriere als Leistungssportler beendete und seinen Führerschein wiedererhielt, wurde er jedoch im August 2020 wegen Geschwindigkeitsüberschreitung gestoppt. Bei einer darauf folgenden Polizeikontrolle wurden zu Hause sechs Gramm Kokain und 0,6 Gramm Ecstasy gefunden.
Northug gestand öffentlich seinen Kampf gegen die Drogen und wurde im Dezember 2020 zu einer Haftstrafe verurteilt. Dabei stellte sich heraus, dass er mehr als das doppelte der zulässigen Geschwindigkeit in einer 80 km/h Zone gefahren war, dies filmte und die Aufnahmen an Freunde verschickte. Sein Führerschein wurde ihm lebenslang entzogen.
Im Juni 2021 absolvierte er seine Strafe in einer Entzugsklinik. Durch den Sport konnte er seine Suchtprobleme bewältigen und seit dem Vorfall mit der Polizei auf Mallorca ist er nicht mehr mit dem Gesetz in Konflikt gekommen.