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Neuer Skandal im Reitsport: Deutscher Springreiter unter Tierquälerei-Verdacht kurz vor Olympia

München - Nach dem Aufsehen erregenden Video von Charlotte Dujardin (39), der britischen Olympiasiegerin, welches die Reitgemeinschaft tiefergründig erschütterte, gerät nun der deutsche Springreiter Max Kühner (50) wegen eines Strafverfahrens zur Tierquälerei in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Staatsanwaltschaft München II hat Ermittlungen gegen den zur Weltspitze gehörenden Springreiter auf Basis von Anschuldigungen des aktiven Barrens, eine umstrittene Trainingsmethode, eingeleitet, wie die Staatsanwaltschaft München II der FAZ mitteilte. Zudem bestätigen Whistleblower und die Tierrechtsorganisation PETA Untersuchungen in Kühners Trainingsstätte in Starnberg. Beim aktiven Barren wird die oberste Stange eines Hindernisses beim Absprung des Pferdes nach oben gestoßen, um das Tier zu härterem Springen zu konditionieren, was jedoch zu Angst und Verletzungen führen kann und vom Bundeslandwirtschaftsministerium als tierschutzwidrig verurteilt wird. Berichte legen nahe, dass Kühner diese Methode im Mai 2023 angewandt haben soll, wobei bereits im März Strafbefehle gegen den Reiter und einen Trainer ausgefertigt wurden.

Max Kühner und die Olympischen Spiele 2024 in Paris

Trotz der Vorwürfe ist die Teilnahme Max Kühners, der seit 2015 für Österreich antritt, an den Olympischen Spielen in Paris aktuell weiterhin vorgesehen. Die Lage bezüglich einer Hauptverhandlung bleibt ungewiss, während Kühner die Anschuldigungen entschieden zurückweist und auf die Einstellung des Verfahrens drängt. Die Tierrechtsorganisation PETA fordert hingegen einen Ausschluss Kühners zum Schutz der Pferde. Auch wenn beim Weltverband FEI bis dato keine offizielle Beschwerde eingereicht wurde und die Wettkämpfe im Springreiten wie geplant starten, unterstreicht die vorläufige Suspendierung Charlotte Dujardins durch den FEI dessen Bereitschaft, bei Verdachtsmomenten schwerwiegende Maßnahmen zu ergreifen.