Verurteilter Vergewaltiger für Olympia in Paris nominiert: Jetzt spricht er selbst!
Utrecht (Niederlande) - Der niederländische Volleyballverband sorgte mit der Nominierung von Beachvolleyballer Steven van de Velde (29) für die Olympischen Spiele in Paris für großes Aufsehen, denn er verbüßte bereits eine Haftstrafe wegen Vergewaltigung. Der Verband und der Athlet selbst nehmen nun Stellung. "Unterstützung für Steven van de Velde", so überschreibt der Volleyballverband Nevobo ein gemeinsames Statement mit dem niederländischen olympischen Komitee und bekräftigt die vollumfängliche Unterstützung für ihren Sportler. Beide Verbände berufen sich auf Expertenmeinungen, die ein Rückfallrisiko als sehr unwahrscheinlich einschätzen. Seit 2017 nimmt der Beachvolleyballer wieder an internationalen Wettkämpfen teil, begleitet von Bewährungshelfern und Trainern, um stufenweise sein höchstes sportliches Niveau zu erreichen. Nevobo-Generaldirektor Michael Everaert (61) betont: "Wir sind mit Stevens Geschichte vertraut. Er hat sich seit seiner Rückkehr als vorbildlicher Profi und Mensch bewiesen, ohne Grund zur Skepsis. Wir stehen hinter seiner und Matthews verdienter Teilnahme in Paris voll und ganz." In der Vergangenheit reiste van de Velde mit 19 Jahren nach England und hatte dort Sex mit einer 12-Jährigen, was nach englischem Recht als Vergewaltigung gilt. Dafür wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt, verbüßte einen Teil in England und wurde anschließend in die Niederlande überstellt, wo die Strafe an das niederländische Recht angeglichen wurde.
Steven van de Velde ist dankbar für die zweite Chance, die er vom Verband erhält
Van de Velde selbst zeigt sich nicht erfreut darüber, dass diese dunkle Phase seines Lebens erneut thematisiert wird, sieht aber die Notwendigkeit im Kontext des Olympia-Events. "Ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen und muss die Konsequenzen tragen. Es war der größte Fehler meines Lebens", hatte er bereits 2018 geäußert und fühlt jetzt ein starkes Gefühl der Dankbarkeit für die zweite Chance, die ihm Familie, Freunde, Bekannte und Kollegen gaben. Der Nevobo ermöglichte ihm die Rückkehr zum Profisport, wofür er sehr dankbar ist. Heute sieht er in sich selbst jemanden, der die Fähigkeiten besitzt, bei den Olympischen Spielen zu glänzen, und bereit ist, dafür Opfer zu bringen, aber ebenso im Alltag Leistung zu zeigen – als Vater, Ehemann, Kollege und Nachbar.