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Olympia-Gedämpfte Stimmung: Deutsche Sportikonen dürfen Italien Olympia-Rennen nicht bestreiten

In Cortina d'Ampezzo (Italien) - Kommt es zu einem einzigartigen und traurigen Vorfall in den Olympischen Winterspielen! Da Italien keinen betriebsfähigen Eiskanal zur Verfügung hat, werden Bob, Rodel und Skeleton Athleten ihre olympischen Wettbewerbe in einem anderen Land austragen müssen. Die Elitesportler reagieren entsetzt. Als Italien sich mit Mailand und Cortina d'Ampezzo als Austragungsorte für die Olympischen Winterspiele 2026 bewarb, war die Absicht, die seit den Winterspielen 1956 brachliegende und damals genutzte Bobbahn in Cortina zu renovieren. Der Startschuss für den Abriss erfolgte im März dieses Jahres, um Platz für den neuen Bau zu schaffen. Steigende Kosten, mittlerweile bei mehr als 100 Millionen Euro, haben jedoch zu massiven Protesten in der Bevölkerung und Zweifel am Projekt geführt. Es ist nun offiziell: Das Projekt wurde eingestellt und der Neubau abgesagt! Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte am Montag erklärt, dass nun einem alternativen, "nachhaltigen" Austragungsort in einem anderen Land nachgesucht wird. Ein bisher beispielloser Vorfall in der Geschichte der Olympischen Winterspiele, da nicht alle Wettbewerbe in einem einzigen Land stattfinden. Innsbruck in Österreich gilt als Favorit für die Austragung der Bob-, Rodel- und Skeleton-Wettbewerbe. Auch die französische Stadt La Plagne scheint eine Option zu sein.

Deutsche Wintersportler reagieren schockiert auf die IOC-Entscheidung

Die deutschen Stars des Eiskanals reagierten schockiert und enttäuscht auf die Entscheidung der Olympischen Planer Italiens. Laura Nolte (24), die Olympiasiegerin im Zweierbob von 2022, äußerte sich auf Instagram: "Ich kann meine Gefühle kaum in Worte fassen." Sie bezeichnete es als "einen traurigen Tag für unseren Sport". "Während alle anderen Athleten in Italien um die Medaillen wetteifern, werden wir in einem ganz anderen Land konkurrieren", kommentierte die amtierende Monobob-Weltmeisterin. Der dreizehnfache Weltmeister und dreifache Olympiasieger Felix Loch (34) äußerte sich ähnlich: "Keine olympischen Rennen für uns Kufensportler in Cortina. Das ist ein echter Rückschlag!" Der in Sonneberg geborene Sportler, der 2026 bereits an seinen fünften Winterspielen teilnehmen würde, bedauert insbesondere die Entscheidung für seine italienischen Kollegen: "Sie und unser Sport hätten eine Bahn in Italien verdient gehabt".

Besteht eine Chance für Deutschland, aus dem Italien-Aus für Rodelwettbewerbe zu ziehen?

Ein kleiner Trost könnte sein: Durch das Fehlen der Bobbahn in Cortina kommt Thüringen mit der Bobbahn in Oberhof als möglicher Austragungsort für die olympischen Schlitten-Wettbewerbe ins Spiel. Sollte eine Bewerbung erfolgreich sein, würden die deutschen Eiskanal-Sportler zwar weiter weg vom Hauptaustragungsort in Italien sein, aber es wäre vermutlich die einzige Chance für die meisten Wintersportler, olympische Wettkämpfe vor heimischem Publikum auszutragen. Und zumindest Laura Nolte und Felix Loch könnten von der Bahn in Oberhof profitieren: Auf dieser Bahn im Thüringer Wald errang die 24-Jährige dieses Jahr bei der Heim-WM ihren ersten WM-Titel, während Loch seinen 13. Titel holte.