Kontroverse um Olympiateilnahme: Beachvolleyball-Spieler mit Verurteilung auf dem Weg nach Paris

Arnheim (Niederlande) - Großer Jubel schallte vor zwei Wochen durch die Reihen, als der niederländische Beachvolleyball-Champion Steven van de Velde (29) zusammen mit seinem Teamkollegen Matthew Immers (23) die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele in Paris errang. Doch mittlerweile wird van de Veldes Teilnahme durch seine Vergangenheit überschattet. Seine Verurteilung wegen Vergewaltigung eines jungen Mädchens (12) in England vor zehn Jahren hat nun für öffentliche Empörung gesorgt. Debatten entzünden sich daran, ob seine Teilnahme mit den Werten der Olympischen Charta vereinbar ist. Obwohl seine offizielle Nominierung durch das IOC aussteht, nahm er bereits an Veranstaltungen des niederländischen Sportbundes teil.

2016 verurteilte ihn ein Gericht zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe, wobei der Richter ausdrücklich betonte, dass seine Hoffnung, die Niederlande bei den Olympischen Spielen zu vertreten, nunmehr ein „geplatzter Traum“ sei. Dass dieser Traum nun doch Wirklichkeit wird, löst vor allem in englischen Medienkontroversen aus. Nach seiner Entlassung aus der Haft nach zwölf Monaten rückt van de Velde erneut in den Fokus, wobei ihn die Begegnung mit dem Mädchen, das er über Facebook kennengelernt hatte, juristisch einholte. Auch wenn er angibt, dass der Geschlechtsverkehr einvernehmlich war, fällt dies unter englischem Recht unabhängig von der Zustimmung unter den Begriff der Vergewaltigung, wenn das Mädchen unter 18 ist. Nach seiner Auslieferung an England durch die Niederlande Anfang 2016 aufgrund eines internationalen Haftbefehls erlangte der Fall öffentliche Aufmerksamkeit.

Familienleben mit Beachvolleyballspielerin Kim Behrens: Steven van de Velde, in familiärer Verbindung mit Bundesliga-Star Kevin Behrens!

Nachdem die Vorwürfe bekannt wurden, beendete sein damaliger Partner Dirk Boehlé (31) umgehend die Zusammenarbeit mit van de Velde. Ein Gericht entschied darüber hinaus, dass van de Velde ein lebenslanges Verbot auferlegt wird, Kontakt zu Kindern unter 18 Jahren aufzunehmen, es sei denn es sind Eltern anwesend. Trotz dieser Vergangenheit ist van de Velde nun selbst Vater geworden. Mit der deutschen Beachvolleyballspielerin Kim Behrens, die er am 1. Januar 2022 ehelichte, begrüßte er am 18. März 2022 einen Sohn. Diskussionen und Kommentare zu van de Veldes Vergangenheit finden sich rege unter den Beiträgen seiner Frau Kim, oft mit kritischen Anmerkungen zu seiner Vaterschaft und der Ehe. Als Schwager des Bundesliga-Spielers Kevin Behrens (33, VfL Wolfsburg) steht vand de Velde innerhalb einer Familie, die sich die Vorfreude auf die Olympischen Spiele wohl anders vorgestellt hatte.