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Zweimaliger Europameister im Alter von 30 Jahren im Ukraine-Krieg verstorben

Ukraine - Aus der Ukraine erreichen uns betrübliche Nachrichten: Der ehemalige Gewichtheber Oleksandr Pielieshenko, der in seiner beeindruckenden Laufbahn zweimal den Europameistertitel errang und zudem einen vierten Platz bei Weltmeisterschaften sowie den Olympischen Spielen verzeichnen konnte, ist an der Front verstorben. Sein junges Leben endete im Alter von nur 30 Jahren. Seit mehr als zwei Jahren wütet der Krieg in der Ukraine, und nun wurde bekannt, dass der erste Olympia-Teilnehmer in diesem Konflikt sein Leben gelassen hat. Das Nationale Olympische Komitee der Ukraine verkündete gestern auf Telegram, dass Pielieshenko am Sonntag, den 5. Mai, "im Kampf gegen den Feind" gefallen ist. "Seit dem Beginn der umfangreichen Invasion stand Oleksandr in den Diensten der Streitkräfte. Die niederschmetternde Nachricht seines Todes hat uns gestern erreicht", teilten die Ukrainer mit. "Die olympische Gemeinschaft drückt der Familie, Freunden und Angehörigen des Sportlers ihr tiefes Mitgefühl aus. Möge er in Frieden ruhen und sein Andenken ewig währen!" Auch der ukrainische Gewichtheberverband äußerte sich in den sozialen Medien, bestätigte das Ableben des Athleten und sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus. Oleksandr Pielieshenko hinterlässt seine Ehefrau Diana.

Oleksandr Pielieshenkos Weg vom Sport zur Armee nach Dopingsperren

Pielieshenkos Karriere als Juniorenathlet wurde von einem positiven Dopingtest überschattet, doch nach Ablauf seiner Sperre kehrte er triumphierend zurück: 2015 erreichte er bei den Weltmeisterschaften den vierten Platz und wiederholte dieses Ergebnis bei den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien. Er errang zudem in den Jahren 2016 und 2017 jeweils den Titel des Europameisters. Eine zweite positive Dopingprobe im Jahr 2018 setzte seiner sportlichen Laufbahn ein jähes Ende - seine Sperre wäre erst im Jahr 2026 abgelaufen. Stattdessen verpflichtete sich Pielieshenko kurz nach dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine den Streitkräften und teilte über Instagram Einblicke in sein militärisches Leben. Mit dem Tod des ehemaligen Olympia-Teilnehmers könnte nun die Debatte über die Zulassung russischer Sportler zu den bald anstehenden Sommerspielen in Paris erneut aufflammen.