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"Wissen über Regeln nicht aus Medien bekommen": Verärgerung in der Formel 1 nach turbulentem Rennen wächst

Katar - Knapp eine Woche ist seit dem "Turbulenten Rennen" in Katar der Formel 1 vergangen, die kritischen Berichte enden jedoch nicht. Jetzt zeigt sich, dass die Fahrer über eine entscheidende Regeländerung lediglich aus der Presse erfuhren - diese spielte eine wesentliche Rolle dafür, dass der Grand Prix eine derartige Belastung darstellte!

Vergangenen Samstag wurde das Qualifying für das Sprintrennen aufgrund einer Streckenüberarbeitung verschoben - die Randsteine verursachten einen enormen Reifenverschleiß.

Nach intensiven Gesprächen zwischen dem Weltverband FIA und Reifenlieferant Pirelli entschied man sich in der Nacht zum Sonntag für eine ad hoc Regeländerung: Die Reifen durften während des Grand Prix nur 18 Runden aus Sicherheitsgründen gefahren werden, daraus ergab sich eine verpflichtende Regelung für drei Boxenstopps.

Die Fahrer selbst wurden über diese neue Regel allerdings nicht persönlich informiert!

Wie Motorsport-total.com berichtet, hatten zahlreiche Formel-1-Piloten vor dieser Art der Kommunikation gewarnt.

"Wir sollten so etwas nicht aus den Medien erfahren", meinte zum Beispiel Ferrari-Fahrer Carlos Sainz (29), der selbst aufgrund technischer Schwierigkeiten beim Grand Prix von Katar ausfiel. "Wenn die Sicherheit ein Faktor ist und das Feedback der Fahrer von Bedeutung sein könnte, dann ist es nicht ausreichend, wenn die Presse uns informiert."

Evident ist, dass die Sport- und technischen Direktoren der Rennställe in der Nacht zum Sonntag schriftlich informiert wurden und fast zeitgleich eine Pressemitteilung veröffentlicht wurde - nur die Fahrer selbst wurden anscheinend übersehen!

Fahrer kritisieren schlechte FIA-Kommunikation

Daher berichtete Mercedes-Fahrer George Russell (25), dass er durch eine WhatsApp-Nachricht in einem Gruppenchat von der neuen Reifen-Regel erfahren hat.

Auch Haas-Fahrer Kevin Magnussen (31) äußerte seine Frustration, nichts davon erfahren zu haben bis zum Sonntagmorgen. "Da wir die Autos fahren, müssten wir auch informiert sein", betonte er.

Brisant ist, dass den Fahrern die Regeländerung später mitgeteilt wurde: Aufgrund der erhöhten Anzahl an Boxenstopps mussten die Fahrer ständig Vollgas geben, wodurch Reifenschonungs-Strategien wegfielen.

Eine außerordentlich hohe Belastung für die Fahrer, vor allem unter den schon extremen Bedingungen in Katar!

Daher fordern die Fahrer eine verbesserte Kommunikation zwischen der FIA und den Fahrern. "Wir fahren die Autos, wir nehmen das Risiko in Kauf. Daher sollten wir auch eingebunden werden", äußerte Magnussen.

Russell betonte ebenfalls, dass die Kommunikation "weniger als optimal" sei: "Wir müssen enger zusammenarbeiten, da viele dieser Entscheidungen uns Fahrer direkt betreffen. Dann können wir auch die Sicht aus dem Cockpit einbringen, was bei einigen Entscheidungen hilfreich sein könnte."