Formel 1 Triumph in São Paulo: Max Verstappen dominiert ohne Widersacher
São Paulo (Brasilien) - Triumph im Sprint, Triumph im Grand Prix und keine wahrnehmbare Gegenwehr. Max Verstappen (26) setzt seine Spielregeln auch in Brasilien durch.
Victorien werden zur Routine und dementsprechend fällt auch der Jubel dezent aus.
"Vielen Dank, Jungs, das war fantastisch", so der Champion Max Verstappen nach seinem Triumph in Brasilien, dem 17. in 20 Saisonduellen der Formel 1 Weltmeisterschaft 2023.
Hinter ihm auf dem Podium steht sein hartnäckiger, aber aussichtsloser Herausforderer Lando Norris (23) im McLaren, gefolgt vom zweifachen Champion Fernando Alonso (42) im Aston Martin, der in der Schlussrunde ein hart umkämpftes Winzigkeits-Duell gegen Sergio Perez (33) gewann.
"Beide Starts waren hervorragend, im Laufe des Rennens ging es hauptsächlich um das Reifenmanagement", sagte Verstappen: "Es war ein ausgezeichnetes Rennen." Langeweile sei jedoch nicht aufgekommen: "Man muss immer aufmerksam sein und darf keinen Raum für Fahrlässigkeit lassen." Lando Norris bezeichnete beide Starts als "kompliziert", aber "es hätte nicht besser laufen können". Für Verstappens Dominanz hatte er nur folgendes übrig: "Es ist irgendwie sehr enttäuschend, dass er auf alles eine Antwort hat."
Beim ersten Start kam das Feld nur bis zur ersten Biegung, dann wurde schon das Safety-Car aktiviert. Ein Crash zwischen Alexander Albon (27) im Williams und Kevin Magnussen (31) im Haas, in den auch sein Teamkollege Nico Hülkenberg (36) involviert war, führte zur Unterbrechung durch die Rote Flagge.
Erst nach einer halben Stunde erfolgte der Neustart, der im Wesentlichen das gleiche Bild bot: Bei beiden Anläufen setzte sich Verstappen an die Spitze.
Charles Leclerc muss bereits vor dem Start aufgeben
Charles Leclerc (26), Zweiter im Qualifying, war bereits aus dem Rennen. In der Aufwärmrunde des diesjährigen Grand Prix in São Paulo versagte die Hydraulik seines Ferrari, er konnte nicht mehr lenken und endete in den Barrieren.
"Warum habe ich nur immer solches Pech?", klagte der Monegasse mit hörbarer Verzweiflung in der Stimme.
Sein Teamkollege Carlos Sainz (29) schien ebenso unzufrieden mit seinem Rennwagen. "Könnten wir diese Kupplung entsorgen, wenn wir wieder zu Hause sind?", fragte er über den Boxenfunk.
Das Rennen verlief so wie viele der diesjährigen Formel 1 Grand Prix. Verstappen setzte sich an die Spitze, verfolgt von dem erbittert kämpfenden Lando Norris im McLaren. Sobald Norris drohte ihm nahe zu kommen, setzte Verstappen eine neue Bestzeit - seine Überlegenheit erdrückt die Herausforderer und nimmt der Formel 1 teilweise auch den Reiz.
Für Nico Hülkenberg gab es nichts zu gewinnen. Nach einem schwierigen Rennen für den Emmericher endete er auf Position 12. Bei seinem 201. Grand Prix blieb das Siegerpodest für ihn außer Reichweite.
Wie kann die Dominanz durchbrochen werden?
Während Max Verstappen die Formel 1 dominiert - nach ihm taten dies nur annähernd Michael Schumacher (54) und Lewis Hamilton (38) - reflektieren Teams und Fahrer in São Paulo die Zukunft des Sprintformats.
Die Kritik zielt vor allem darauf ab, dass bereits am Freitag das Qualifikationsrennen für den Grand Prix stattfindet und es an den Sprintwochenenden nur eine 60-minütige Trainingseinheit gibt.
Die Anregungen zur Reform sind im Grunde nicht brandneu. Im Fokus steht der Start des Sprintrennens mit reversierter Rasterordnung, also in umgekehrter Reihenfolge der Qualifikationsergebnisse. Dies birgt aufgrund der Leistungsdifferenzen der Autos allerdings Risiken.
Ein Einzelzeitfahren wäre eine weitere Option, ein tragfähiger Vorschlag für die Umsetzung eines solchen existiert jedoch bisher noch nicht.