Steigt bald eine Frau in ein Formel-1-Cockpit?
Paris (Frankreich) - Ab dem nächsten Jahr sollen in allen zehn Formel-1-Teams Frauen in der F1-Academy trainieren.
Die F1-Academy wurde von der Fédération Internationale de l'Automobile (FIA) eingeführt und ist eine Motorsportrennserie speziell für Frauen.
Dies ist nicht der erste Anlauf, Frauen Zugang zur Eliteklasse des Motorsports zu verschaffen.
Zuvor gab es die W-Series, eine internationale Autorennserie, die nach den Formel-1-Regeln geführt wurde und ausschließlich Fahrerinnen ermöglichte.
Das Debütrennen fand 2019 auf dem Hockenheimring im Zuge des DTM-Wochenendes statt.
Die W-Series musste allerdings 2022 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten frühzeitig abgebrochen werden.
Nachhaltige Förderung von Frauen durch die F1-Academy
In diesem Jahr trat die F1-Academy als Nachfolgerin mit neuer Finanzierung an und hat schon fünf der insgesamt sieben Rennen in der Saison 2023 abgehalten.
Aktuell zeichnet sich Marta García (22, Spanien) als Führerin der Meisterschaft aus. Carrie Schreiner (24) aus Deutschland hält sich auf Platz zehn.
Vor einem Monat konnte die einzige deutsche Fahrerin der Rennserie ihren ersten F1-Academy-Sieg in Zandvoort, Niederlande, verzeichnen.
Neues Konzept der F1-Academy
Die F1-Academy erhält Unterstützung aller Formel-1-Teams, und ab der nächsten Saison wird ein neues Konzept umgesetzt.
Wie die BBC berichtet, wird jedes F1-Team eine Fahrerin ernennen, die mit einem Fahrzeug in den Farben des Teams an der Meisterschaft teilnimmt. Die verbleibenden fünf Startplätze werden von anderen Formel-1-Partnern vorgeschlagen und unterstützt.
Dies stellt einen weiteren Schritt in Richtung Integration von Frauen in die Eliteklasse des Motorsports dar.
Frauen in der Formel 1 sind lange her
Trotz der über 70-jährigen Geschichte der Formel 1 gab es bisher nur zwei Frauen, die an einem Grand Prix teilgenommen haben, während drei weitere in der Qualifikation ausschieden.
Die Hoffnungen waren groß, als bereits 1958 Maria Teresa de Filippis (†89, Italien) einige Formel-1-Rennen für Maserati bestritt, obwohl die Eliteklasse des Motorsports gerade erst acht Jahre alt war.
Die letzte Fahrerin war Giovanna Amati (64, Italien) 1992, jedoch scheiterte sie in der Qualifikation.
Nur eine einzige Frau konnte jemals einen Punkt in der Weltmeisterschaft erzielen, als Lella Lombardi (†50) aus Italien beim Großen Preis von Spanien 1975 den sechsten Platz belegte.
Carrie Schreiner möchte der Abstinenz von Frauen in der Formel 1 ein Ende bereiten. Die 24-Jährige gilt als potenzielle Kandidatin für ein Formel-1-Cockpit.