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Verstappen strauchelt: Carlos Sainz beendet Weltmeister-Rekordlauf

Singapur - Ein verwirrter Max Verstappen (25) stolpert, und Carlos Sainz (29) rettet die Formel 1: In Singapur hat Red Bulls beeindruckende Siegesserie mit einer klaren Niederlage ein Ende gefunden.

Der Traum von einer makellosen Saison ist erloschen - und die Elite-Liga hat endlich wieder einen anderen Sieger: Sainz bescheerte Ferrari den Triumph des Nachtrennens, zum ersten Mal dieses Jahr ist der Sieger nicht in einem Red Bull.

Und das Team der Weltmeister lag weit abseits vom Podest. Nach zuletzt zehn aufeinanderfolgenden Siegen beendete Verstappen das Rennen als Fünfter, sein Teamkollege Sergio Perez (33) wurde nur Achter - also nur ein paar WM-Punkte für das Team, das die Formel 1 seit Anfang des Jahres beherrscht hatte.

Vom Start weg holte Sainz den ersten Ferrari-Sieg seit Juli 2022, während Lando Norris (23) im McLaren den zweiten Platz vor dem Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton (38) belegte. Nico Hülkenberg (36) verpasste als 13. die Punkteplätze.

Verstappen und Perez hingegen kämpften mit dem driftenden Red Bull, der sonst auf jeder Strecke ausgezeichnet performt. "Es ist, als würde ich auf Eis fahren", funkte Verstappen zwischendurch an die Box.

Ferraris Doppelführung in den ersten Runden

Das alles hat jedoch keine großen Auswirkungen auf den Titelkampf, Verstappen führt weiterhin deutlich vor Perez. Nicht beim kommenden Rennen am Sonntag in Japan, aber wahrscheinlich beim darauf folgenden Grand Prix in Katar (8. Oktober) könnte der Niederländer seinen dritten Titel in Serie sicherstellen.

Bereits vor dem Rennen wollte Verstappen nicht einmal über seine Siegchancen sprechen, im Qualifying war er schon vor dem finalen Abschnitt gescheitert. "Das kann man abhacken", sagte er, "auf anderen Strecken mag es vielleicht gehen, aber hier kannst du nicht überholen."

Von Platz elf konnte Verstappen allerdings recht früh ordentlich Plätze gutmachen, nach sechs Runden war er Achter. Ganz vorne gab es ebenfalls gleich zum Start hin Bewegung.

Charles Leclerc (25), der bei den weichen Reifen im Vorteil war, überholte George Russell (25) im Mercedes bereits vor der ersten Kurve, und Ferrari konnte schon die ersten Runden mit einer Doppelführung bestreiten. Sainz vor Leclerc, danach Russell, Norris und Hamilton.

Nach 20 Runden kam die erste Safety-Car-Phase

Es passierte wenig, die Fahrer hielten Sicherheitsabstand, doch größere Abstände bildeten sich kaum.

Es war auch ein strategisches Spiel in Erwartung einer möglichen Safety-Car-Phase - und die kam tatsächlich nach 20 Runden.

Logan Sargeant (22) prallte mit seinem Williams gegen die Bande und hinterließ auf dem Weg in die Box viele Trümmerteile, das Safety Car kam zum Einsatz.

Fast alle Fahrer legten ihren ersten Reifenwechsel hin, Red Bull verzichtete: Beide setzten auf die langlebigen, harten Reifen.

Dieses Manöver beförderte Verstappen und Perez auf die Plätze zwei und vier nach vorne - nach dem Neustart waren sie jedoch chancenlos. Russell, Norris, Hamilton und Leclerc überholten Verstappen nacheinander, in der gesamten Saison war Verstappen zuvor nur einmal auf der Strecke überholt worden. Der RB19 wirkte in dieser Phase wie ein durchschnittliches Auto.

Verstappen war nur noch Sechster - und hatte noch nicht gestoppt. Vorne waren die Abstände immer noch gering, doch alle Podiumsanwärter waren äußerst darauf bedacht, keinen weiteren Stopp zu benötigen und schonten ihre Reifen.

Erst in der Schlussphase ließen sie ihre Zurückhaltung fallen und rasten dicht an dicht durch die letzten Runden - und Russell verlor mit einem späten Crash den Podestplatz.