Massa: Ein haarsträubender Unfall und das Leben danach
15 Jahre nach seinem dramatischen Unfall erzählt der frühere Formel-1-Star Felipe Massa (43) in São Paulo, Brasilien, von seinen erschütternden Erlebnissen und der Zeit, die darauf folgte. Es war der 25. Juli 2009, als Massa, damals Ferrari-Pilot, während des Qualifyings in Ungarn um eine optimale Startposition kämpfte. Mit 240 km/h auf der Mogyoróder Piste unterwegs, traf eine 800g schwere Metallfeder seinen Kopf, woraufhin er das Bewusstsein verlor, von der Strecke abkam und mit etwa 190 km/h in einen Reifenstapel krachte, schwere Verletzungen erlitt und per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden musste. Ursache war eine Feder vom Wagen seines Landsmanns Rubens Barrichello, welche dessen Brawn-GP-Bolide verloren hatte.
Felipe Massa: Rückblick auf einen beinahe tödlichen Moment
Massa überstand das Unglück letztlich, wurde jedoch ins künstliche Koma versetzt und musste zweimal operiert werden. Fast zehn Tage lang bangten Fans, Teamkollegen und Familie um ihn, bis schließlich sein Arzt, Dino Altmann, Entwarnung geben konnte. Diese Erfahrung veränderte Massa zutiefst, er musste die Saison aussetzen, und erkennt heute, wie glücklich er sich schätzen kann, noch am Leben zu sein: "Teilweise kam mir das Pech entgegen, doch letztendlich hatte ich unglaubliches Glück. Heute genieße ich mein Leben in vollen Zügen, bin gesund und kann die Zeit mit meiner Familie verbringen", erklärt der ehemalige Formel-1-Fahrer im Gespräch mit "Motorsport.com". Sein tiefer katholischer Glaube helfe ihm dabei, jeden Tag für seine Familie zu danken - eine Praxis, die er trotz seltenen Kirchganges liebevoll pflegt, indem er Kerzen anzündet, um Dankbarkeit zu zeigen. Zudem hat der Unfall Massas Wertschätzung für das Leben erheblich gesteigert: "Man denkt nie, dass einem etwas zustoßen kann, doch wenn es passiert, lernt man das Leben neu zu schätzen. Ich bin für jeden Tag dankbar und schätze mein Leben zu 100 Prozent." In seiner beeindruckenden Karriere von 2002 bis 2017 erreichte er in 269 Renneinsätzen 41 Podestplätze und elf Siege und wurde 2008 Vizeweltmeister.