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Neue Dynamik in Sicht? Überlegungen zur Reformierung der Formel 1!

Austin, USA - Erfrischend oder ärgerlich? Das Sprintformat der Formel 1 ist zur Zeit Gegenstand von Überlegungen seitens Fans, Fahrern und Verantwortlichen. Es scheint ebenfalls auf dem Radar der Formula One Group Entscheidungsträger zu sein.

In einem einzigen Absatz kommentiert der aktuelle Champion ungewöhnlich offen: Max Verstappen (26) lässt keinen Zweifel an seiner Haltung und spricht aus, was viele Formel-1-Begeisterte empfinden: Der Samstags-Sprint "entfernt einfach den Zauber."

Das 2021 eingeführte Sprintformat stößt aus vielerlei Gründen auf Kritik! Es nimmt nicht nur der Spannung des Hauptrennens die Spitze, es hatte auch Einfluss auf die Ermittlung des diesjährigen Weltmeisters.

Selbst Top-Fahrer wie Verstappen, der drei der fünf Sprints 2023 gewann, scheinen mit den aktuellen Regeln nicht vollends zufrieden oder schöpfen nicht das volle Potential aus ihrem Rennwagen.

Beim letzten Großen Preis der USA, war auch ein Rückgang bei den verkauften Tickets für den Sprint festzustellen.

Diese und andere Warnsignale sollen innerhalb der Formel-1-Leitung zu Überlegungen bezüglich einer Neugestaltung des Formats geführt haben, so die Information von Autosport. Angeblich wird hinter verschlossenen Türen über eine komplette Neukonzeptionierung des Formats diskutiert!

Eine Streichung des lukrativen Kurzrennens steht hingegen nicht zur Debatte.

Formel-1-Sprintformat: Wird es zukünftig eine separate Meisterschaft geben?

Ein zentraler Gedanke dahinter ist, den Samstagssprint zu einer eigenständigen Meisterschaft zu machen. Durch eine solche Neuregelung, könnte die Bedeutung dieses Wettbewerbes bei einigen Fahrern oder Teams unter Umständen erhöht werden.

Als Ansporn ist Preisgeld denkbar, welches potentiell durch einen neuen Sponsor bereitgestellt werden könnte.

Durch die Einführung dieses Formates könnte verhindert werden, dass sich Ereignisse wie in Katar wiederholen, wo Verstappen bereits durch den Sprint, noch vor dem Hauptrennen am folgenden Tag, den Weltmeistertitel sicherstellte.

Zudem wird aktuell intensiv darüber diskutiert, ob Anpassungen an der Startaufstellung vorgenommen werden sollten.

Denkbar sind beispielsweise eine Umkehrung der Meisterschaftsrangfolge ("Reverse-Grid") oder zumindest der Top-10-Plätze, um Spannung zu garantieren. Auch ein Qualifying für das Sprintrennen wäre möglich.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner für Änderungen, Mercedes-Chef Toto Wolff dagegen

Auch unter den Funktionären führen potenzielle Reformvorschläge zu regen Diskussionen und gemischten Meinungen.

Christian Horner (49), Red-Bull-Teamchef, äußerte sich nach dem letzten Rennen in Austin wie folgt: "Ich denke, man muss etwas mehr Risiko ins Spiel bringen. Ob man jetzt die Top 10 umdreht oder etwas anderes, man sollte genug Punkte hinzufügen, um es für die Fahrer lohnenswert zu machen, es wirklich zu versuchen."

Damit verweist er auf die Überlegenheit seines Teams auch in diesem Wettbewerb.

Ganz anders die Meinung von Mercedes-Chef Toto Wolff (51): "Ich bin konservativ, was den Rennsport angeht. Ich würde es vorziehen, keine Sprintrennen zu haben, anstatt diese zu manipulieren. Mit Reverse-Grid-Rennen bewegen wir uns mehr in Richtung Nachwuchs-Formeln."

Er kritisiert insbesondere den Unterhaltungsaspekt des diskutierten Formates, der seiner Meinung nach über sportliche Prinzipien gestellt wird:

"Künstliche Spiele rund um das Sprintrennen am Samstag einzuführen, ist nicht der Weg, den ich persönlich bevorzugen würde. Aber das ist meine Meinung."