Aktuelle Enthüllungen im Red-Bull-Skandal: Wurde die Horner-Untersuchung manipuliert?
In Milton Keynes, England, sorgt der Skandal um Red-Bulls Teamchef Christian Horner weiterhin für Aufsehen in der Formel 1. Obwohl interne Ermittlungen Horner von den Anschuldigungen übergriffigen Verhaltens gegenüber einer Mitarbeiterin freisprachen, werfen neue Informationen ernsthafte Fragen bezüglich der Unabhängigkeit dieser Untersuchung auf. Entgegen der Annahme, eine unabhängige Prüfung habe stattgefunden, deckte das Fachmagazin BusinessF1 auf, dass die Untersuchung von einer Londoner Anwaltskanzlei durchgeführt wurde. Brisant dabei: Der leitende Anwalt ist der persönliche Rechtsbeistand der Familie Chalerm Yoovidhyas, des thailändischen Hauptaktionärs von Red Bull. Mit 51 Prozent der Anteile hat diese Familie maßgeblichen Einfluss auf Red Bull Racing und unterstützt Horner nachhaltig. Die Offenlegung dieser Verbindungen durch BusinessF1 lässt tiefgreifende Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Untersuchungsergebnisse zu. Hinzu kommen Screenshots von Gesprächen zwischen Horner und der betroffenen Mitarbeiterin, die unmittelbar nach Horner Freispruch auftauchten und seine Unschuld in Frage stellen. Trotz dieser Bedenken erneuerte Red Bull sein Vertrauen in Horner auf Basis der internen Untersuchungsergebnisse, die nach Darstellung von BusinessF1 manipuliert sein könnten.
Chalerm Yoovidhya: Schutzschild für Christian Horner bei Red Bull
Bereits vor Wochen wies BusinessF1 darauf hin, dass die Personalabteilung von Red Bull Horner für schuldig befunden hatte. Es gab sogar eine Pressemitteilung zur bevorstehenden Entlassung Horners, die jedoch nie veröffentlicht wurde. Stattdessen übernahm eine von Yoovidhya bevorzugte Londoner Kanzlei den Fall, wobei Yoovidhya schon früh entschieden hatte, Horner zu entlasten und seinem Anwalt entsprechende Anweisungen gab. Maßnahmen wurden getroffen, um Horners Vergehen zu vertuschen, beispielsweise durch Erstellung eines übermäßig langen und verwirrenden Untersuchungsberichts, der wahrscheinlich von niemandem gelesen würde. Wichtige Informationen wurden zwischen den Zeilen von Horners Erfolgen mit Red Bull verborgen, und der endgültige Bericht konzentrierte sich mehr auf seine Leistung als Teamchef seit 2004 als auf die eigentlichen Vorwürfe. Der Anwalt verzögerte zudem die Abgabe des Berichts, um die Entscheidung über eine mögliche Entlassung Horners hinauszuzögern, gerade rechtzeitig zum Saisonstart in Bahrain. Trotz all dieser neuen Enthüllungen scheint Horner bei Red Bull unantastbar zu sein, da den verantwortlichen Entscheidungsträgern innerhalb des Unternehmens die Hände gebunden sind.