Weitsprung-Revolution: Steht eine fundamentale Regeländerung bevor?
Berlin – Eine bahnbrechende Regel-Revolution könnte im Weitsprung, einer der traditionsreichsten Leichtathletik-Disziplinen, ins Haus stehen: Der Absprungbalken und damit ein zentraler Aspekt dieser Sportart wird intensiv diskutiert! Zurzeit wird die Sprungweite vom Rand des Absprungbalkens aus gemessen, doch dies führt zu ungültigen Sprüngen, wenn ein Athlet den Balken berührt, oder zu verschenkten Zentimetern, sofern der Absprung zu früh erfolgt. Eine neu vorgeschlagene größere Absprungzone könnte als Lösung dienen, wobei dann der Absprungpunkt und somit die gesamte Sprunglänge für jeden einzelnen Sportler individuell bestimmt wird. Jon Ridgeon (56), CEO des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics, argumentiert im Podcast Anything but Footy, diese Änderung sei aufgrund einer hohen Anzahl an ungültigen Sprüngen notwendig – allein ein Drittel der Durchgänge bei den Weltmeisterschaften in Budapest waren davon betroffen. Mit der erweiterten Zone strebt man einen fesselnderen und dramatischeren Wettbewerb an. Ein Test des innovativen Konzepts ist bereits für dieses Jahr angedacht.
Malaika Mihambo äußert sich zu potenzieller Regeländerung im Weitsprung
Die deutsche Doppel-Weltmeisterin und Olympiasiegerin Malaika Mihambo (30) sieht der möglichen Neuerung mit Interesse entgegen. Dem Sportsender Sport1 verriet sie: "Beide Systeme sind sinnvoll, es ist jedoch eine Frage, ob man mehr Wert auf die relative oder absolute Weite legen soll." Sie findet: "Das bringt das tatsächliche Leistungsvermögen mehr zur Geltung." Schon jetzt gibt es Wettkämpfe, die sie trotz der weitesten Sprünge nicht gewonnen hat, wie sie beim Istaf Indoor in Berlin erwähnte. Für den Sport selbst sei das eine Frage des Geschmacks, so Mihambo, die sich aber durchaus mit der geplanten Neuerung anfreunden könnte. Dennoch dürfte es eine Weile dauern, bis die Absprungzone den traditionellen Balken eventuell ablöst. Ob Mihambo die Gelegenheit bekommen wird, die Neuerung in ihrer Sportkarriere zu erleben, bleibt also abzuwarten.