zurück

Weitsprung-Innovation? Olympiasieger droht mit Karriereende: „Bei dieser Änderung höre ich auf!“

Köln - Die Zukunft des traditionellen Absprungbalkens im Weitsprung sorgt für intensive Debatten unter Athleten und Funktionären der Leichtathletik. Sowohl die Legende Carl Lewis (62) als auch der gegenwärtige Olympiasieger Miltiadis Tentoglou (25) stehen der potenziellen Neuerung kritisch gegenüber. Carl Lewis, der größte Weitspringer aller Zeiten, betrachtet die vorgeschlagene Umgestaltung lediglich als eine nicht ernstzunehmende Idee. "Solche Aprilscherze sollte man bis zum ersten April aufheben", kommentierte Lewis die Pläne des internationalen Leichtathletik-Verbandes, den seit Antike benutzten Balken durch eine Absprungzone zu ersetzen, und zog einen Vergleich zum Basketball, wo der Korb trotz Fehlwürfen nicht vergrößert werde. Sebastian Coe (67), Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes, konstatiert hingegen, während der Weltmeisterschaften 2023 seien ein Drittel der Weitsprungversuche ungültig gewesen – eine langweilige Entwicklung für die Zuschauer. "Unser Sport ist über 150 Jahre alt und bestimmte Traditionsbestandteile müssen geschützt werden. Allerdings existieren Aspekte des Sports, die das Publikum nicht begeistern", erklärte Coe.

Miltiadis Tentoglou leistet starken Widerstand gegen eine Regelneuerung im Weitsprung

Der griechische Olympiasieger Miltiadis Tentoglou wehrt sich vehement gegen die geplante Regeländerung: "Sollte dies tatsächlich umgesetzt werden, beende ich meine Weitsprung-Karriere", warnte Tentoglou nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung in Glasgow und fügte hinzu, dass eine solche Änderung dem Weitsprung seine erforderlichen Fähigkeiten rauben würde. Besonders das notwendige Zusammenspiel von Geschwindigkeit und Präzision würde ohne den Absprungbalken verloren gehen und den Anspruch sowie den Reiz des Sports verringern – womit der seit 1896 olympische Weitsprung gänzlich ruiniert wäre. "Wer derartige Attributsentscheidungen fällt, war wohl nie wirklich im Sport engagiert", kritisierte Ivana Spanovic (33), Serbiens Weltmeisterin. Etwas diplomatischer äußerte sich Deutschlands Olympiasiegerin Malaika Mihambo (30), die meinte: "Ich denke, das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Beide Varianten haben ihre Daseinsberechtigung und setzen unterschiedliche Schwerpunkte."