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Marathon-Idol Eliud Kipchoge von Unfall-Verschwörungen geplagt

In Kenia wurde die Sportwelt durch den tragischen Unfalltod des Marathon-Weltrekordhalters Kelvin Kitpum (†24) im frühen Februar zutiefst verstört, was zugleich Anlass für wilde Verschwörungstheorien im Internet gab. Im Mittelpunkt vieler dieser Theorien stand Eliud Kipchoge (39), der berichtet, wie diese Anschuldigungen seine letzten Monate überschattet und ihm schwere Zeiten beschert haben. In einem BBC Afrika Interview enthüllte die Marathon-Legende, dass die Verleumdungen im Netz ihm sogar Todesängste beschert haben, nachdem einige ihm eine Verwicklung in Kitpums Tod unterstellten. "Ich war entsetzt, als Leute in sozialen Medien behaupteten, ich hätte etwas mit dem Tod dieses jungen Mannes zu tun", erklärte der 39-Jährige und fügte hinzu, dies sei die entsetzlichste Nachricht gewesen, die er je erhalten habe. Kipchoge erlebte in der digitalen Welt weitere Bedrohungen, einschließlich Warnungen, sein Trainingslager, seine städtischen Investitionen sowie sein Zuhause und seine Familie würden Ziel von Angriffen sein. Obwohl keines dieser Szenarien eintrat, sind die Auswirkungen auf sein tägliches Leben dennoch spürbar. Trotz der Befürchtungen entschied sich Kipchoge gegen eine Meldung bei der Polizei, hielt aber seine Familie zu erhöhter Vorsicht an, insbesondere bezüglich der Sicherheit seiner Kinder auf dem Schulweg, was zu einer Änderung ihrer Transportmittel führte. "Manchmal radelten sie, doch wir mussten vorsichtiger werden. Nun bringen wir sie hin und holen sie ab", teilte der besorgte Vater mit.

Eliud Kipchoge: Vertrauen tief erschüttert

Die Internet-Beleidigungen erreichten sogar seine Mutter in ihrem kleinen, ländlichen Dorf, die ihn zur Vorsicht mahnte. Diese schwierige Zeit überstand Kipchoge dank der Kraft, die ihm seine Familie gab, wie er betont. Die unrechtmäßigen Vorwürfe führten zur schmerzhaften Entfremdung von "90 Prozent" seiner Freunde und beeinträchtigten sogar seine sportlichen Leistungen, was sich bei seiner ungewöhnlich schlechten Platzierung beim Tokio-Marathon zeigte. Trotzdem entscheidet sich Kipchoge gegen einen Rückzug aus den sozialen Medien, um seine Unschuld zu betonen. Zudem sieht er die Pläne des IOC, Athleten bei den Olympischen Spielen 2024 mit künstlicher Intelligenz vor Online-Mobbing zu schützen, positiv, auch wenn diese für ihn persönlich zu spät kommen. Seine bittere Realisation: "Nach all dem Vertraue ich niemandem mehr, nicht einmal meinem eigenen Schatten."