Dauerhafte Disqualifikation! Gewichtheber nach Handschlag schwer bestraft
Wieliczka (Polen) - Eine eigentlich unschuldige, sportliche und partnerschaftliche Geste hatte schwerwiegende Folgen: Bei der weltweit bekannten "World Masters" in Polen begrüßte der iranische Gewichtheber Mustafa Rajaei Langroudi seinen israelischen Gegenüber Maksim Svirsky nach dem Wettkampf per Handschlag. Dafür erhielt der Iraner eine permanente Sperre.
Beide Athleten hatten es am Samstag auf das Siegertreppchen geschafft, posierten kurz mit dem Sieger für Fotos und tauschten anschließend high-fives aus, wie in einem Video der Nachrichtenagentur Irna dokumentiert ist.
Diese Geste stieß in der Islamischen Republik am Persischen Golf jedoch auf harten Widerstand. "Der Gewichtheberverband untersagt dem Athleten Mustafa Rajaei dauerhaft den Zugang zu sämtlichen Sportstätten des Landes", hieß es in einem Statement, das von der Agentur zitiert wurde.
Zusätzlich wurde berichtet, dass auch der iranische Delegationsleiter des Wettbewerbs, Hamid Salehinia, von seinen Pflichten entbunden wurde.
nach Meinung seines Heimatlandes habe Rajaei eine "rote Linie" übertreten. Darüber hinaus seien die Prinzipien Irans "bedeutend mehr wert" als jegliche Welt- oder Olympiamedaillen, denen sich die Athleten unterordnen sollten.
Der Iran akzeptiert Israel nicht als separaten Staat und untersagt seinen Sportlern seit langer Zeit jeglichen Kontakt mit den Konkurrenten des Erzrivalen.
Bild der Gewichtheber während der Siegerehrung auf dem Podium
Iran untersagt seinen Sportlern die Interaktion mit israelischen Gegnern
Im Jahr 2021 forderte Ali Chamenei (84), als "Supreme Leader" und spirituelles Haupt des überwiegend schiitischen Landes, die iranischen Sportler, "den Repräsentanten des kriminellen Regimes nicht die Hand zu reichen".
Zahlreiche Wettkampfteilnehmer befolgten die Anordnung des Ajatollahs und traten nicht mehr gegen israelische Wettbewerber an.
Die Strafmaßnahmen der internationalen Verbände hielten sich jedoch in Grenzen, was die Akteure zur Selbstdisqualifikation oder medizinischen Tricks nötigte, so die Daily Mail.
Dem aufstrebenden Schach-Talent Alireza Firouzja (20) sollte 2019 aus Furcht vor einen Duell mit einem israelischen Spieler die Teilnahme an der Weltmeisterschaft komplett untersagt werden. Trotzdem startete er unter neutraler Flagge und besitzt mittlerweile die französische Staatsbürgerschaft.