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Verbleib unbekannt: Zwei WM-Handballspielerinnen aus Kameruns Team verschollen

In Göteborg bereitet sich die kamerunische Damen-Handball-Nationalmannschaft auf die WM-Zwischenrunde vor, die am Samstag um 18 Uhr beginnt. Doch im Team zählt man nur 14 Spielerinnen, da von den zwei Frauen jede Spur fehlt. Sie verschwanden nach einem Freundschaftsspiel gegen den Senegal am 26. November in Caen und wurden zuletzt vor dem Eröffnungsspiel gegen Montenegro am 30. November in Helsingborg gesehen. Bei den Vermissten handelt es sich um Bénédicte Manga Ambassa, 32 Jahre alt, und Marianne Batamag, 29 Jahre alt. Laut dem kamerunischen Journalisten Leocadia Bongben erklärte der Handballverband, man habe versucht, während des Aufenthalts in Frankreich auf die Spielerinnen Acht zu geben, doch für ihr Verschwinden könne man nicht verantwortlich gemacht werden. Es wird angenommen, dass Manga Ambassa und Batamag eigenständig beschlossen haben, unterzutauchen, da Frankreich mit Französisch eine ihnen vertraute Amtssprache hat. Dies sei nicht der erste Fall dieser Art in Kamerun; schon 2021 verschwanden vier Spielerinnen während der Vorrunde, und eine weitere folgte kurz danach. Im Mai signalisierte die damals verschwundene Jasmine Yotchoum mit einem Instagram-Post vor dem Eiffelturm in Paris, dass es ihr gut geht.

Schwierige Verhältnisse für Handballerinnen in Kamerun – Ausbrüche aus Armut und mangelnder Anerkennung

Ursächlich für diese tragischen Fluchtversuche sind die schlechten Lebensumstände in Kamerun und die untragbaren Bedingungen im Handball, führt Sportjournalist Bongben aus. Er betont, er wolle niemanden zur Flucht animieren, doch im Ausland fänden die Frauen bessere Lebensmöglichkeiten. Die Ungleichheit in der Bezahlung sei besonders für weibliche Sportlerinnen problematisch. Im Vergleich zu den männlichen Fußballkollegen, die nach Weltmeisterschaften Häuser und Autos erwarten können, bleiben Handballspielerinnen ohne wesentliche Verbesserungen ihrer Situation zurück. Trotz des Verlustes der beiden Teammitglieder wird die Nationalmannschaft, die sich erstmals in einer WM-Hauptrunde befindet, bestrebt sein, sportlich positive Schlagzeilen zu erzielen.