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Die Hüterin des Tores beim "Wunder von Oslo": Der Deutsche Handball trauert um Weltmeisterin

Garsten (Österreich) - Das Beileid der deutschen Handball-Gemeinschaft ist groß! die unerwartete Nachricht vom Tod der ehemaligen Weltklasse-Nationaltorhüterin und Weltmeisterin Sabine Bothe im Alter von 63 Jahren verbreitet tiefe Trauer.

Am Montag machte der Deutsche Handballbund die traurige Nachricht auf seiner Website öffentlich. Es wurde erklärt, dass die gebürtige Havelbergerin bereits am vergangenen Donnerstag in ihrer Wahlheimat Österreich gestorben ist.

Gesamt gesehen, hatte die Torhüterin beeindruckende 236 Spiele für die DDR- und später die gesamtdeutsche Nationalmannschaft bestritten. Ihre größte Triumph feierte sie bei der Weltmeisterschaft 1993, als das Team das Finale in Oslo, Norwegen,knapp gegen Dänemark in der Verlängerung gewann.

Weitere Erfolge konnte sie im darauffolgenden Jahr sammeln, als sie bei der Europameisterschaft im eigenen Land die Silbermedaille gewann.

Die Sportlerin, geboren unter dem Namen Picken und später bis zu ihrer zweiten Hochzeit als Adamik bekannt, startete ihre Profikarriere als Turnerin und Leichtathletin, bevor sie 1968 ihre Handballkarriere als Feldspielerin initiierte.

Nach ihrem Wechsel 1974 zu dem SC Magdeburg, schaffte es die mutige Bothe schnell ins Tor: "Da ich ziemlich mutig war und auch schon beim Fußballspiel das Tor hütete, haben mich die Trainer schon in der zweiten Trainingseinheit ins Handballtor gestellt, wo ich dann bis heute geblieben bin", erzählte sich Bothe in ihrer Biographie.

Der Deutsche Handballbund kommunizierte auf Social Media den Tod von Sabine Bothe

Zahlreiche Erfolge feierte Sabine Bothe mit dem TuS Walle Bremen

Parallel zu ihrer Handball-Karriere studierte die Torfrau Sport und Geographie und wurde zu einer der Top-Spielerinnen ihrer Generation.

1986 ernannte man sie in der DDR zur Handballerin des Jahres, aber ein schwerer Autounfall auf Glatteis verhinderte ihre Teilnahme an der zweiten Weltmeisterschaft.

Nach dem Mauerfall trat sie 1990 dem TuS Walle Bremen bei, der damals zu den führenden Handballvereinen in Deutschland gehörte, später allerdings Insolvenz anmelden musste und 2008 aufgelöst wurde.

Mit diesem Verein gewann sie 1994 den Europapokal der Pokalsieger und holte darüber hinaus fünf Deutsche Meisterschaften und drei nationale Pokalsiege, bevor sie 1997 den Posten der Torwarttrainerin übernahm.

Bothe war mit ihrem zweiten Ehemann Hans-Joachim Bothe verheiratet und hinterlässt einen erwachsenen Sohn.