Handball-EM: Deutschland unterliegt Frankreich trotz kämpferischer Leistung
Berlin – Es ist eine herbe Enttäuschung: Trotz einer leidenschaftlichen und engagierten Darbietung musste sich die deutsche Handball-Nationalmannschaft im packenden Vorrundenfinale den französischen Spitzenhandballern geschlagen geben. Ein 30:33 bedeutet für das DHB-Team den Einzug in die Hauptrunde ohne zusätzliche Punkte. Vor heimischer Kulisse entfachten die Schützlinge von Alfred Gislason eine wahrhaftige Aufbruchstimmung, starteten mit einem 3:0 durch Johannes Golla und Juri Knorr fulminant in die Partie, was die knapp 14.000 Fans in Berlin zu frenetischen Jubelstürmen hinriss. Doch Frankreich, getauft als "Les Experts", fand seinen Rhythmus und etablierte einen ebenbürtigen Kampf auf Augenhöhe, bei dem vor allem die vielen Siebenmeter eine zentrale Rolle spielten. Trotz einer Führung, die mehrfach den Besitzer wechselte, und einer nur marginalen Drosselung des Tempos kurz vor der Halbzeitpause, errangen die Franzosen, unter der Ägide von Trainer Guillaume Gille, einen kleinen Vorsprung.
Deutschland verliert im zweiten Durchgang den Anschluss
Zu Beginn der zweiten Hälfte drohte den EM-Gastgebern das Spiel zu entgleiten, schnell lag das deutsche Team mit 15:19 zurück. Doch die individuelle Klasse eines Kastening, gemeinsam mit einer Glanzleistung des Torwarts Andreas Wolff, kehrte das Blatt beinahe. Mit dem Ausgleich in Reichweite und gestärkt durch den frischgebackenen Vater Kai Häfner schien der Weg zum Erfolg erneut offen zu liegen. Eine ausreichende Distanz zum Gegner ließ sich jedoch nicht herstellen; statt dessen holten die Franzosen in der Endphase auf und distanzierten sich durch einen Siebenmeter von Kentin Mahé auf drei Tore. Trotz des aufopferungsvollen Kampfes und einer phänomenalen Teamleistung stand die deutsche Mannschaft am Ende mit leeren Händen da und konnte keine Pluspunkte für die Hauptrunde sammeln. Nun blicken die DHB-Spieler dem kommenden Match gegen Island in Köln entgegen.