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Umstrittener Geschäftszug: Disney strebt Einnahmen durch Sportwetten an

Burbank (Kalifornien/USA) - Die Firma, die Meisterwerke wie "Der König der Löwen", "Bambi" und "Frozen" ins Leben rief, plant, in einem anrüchigen Markt Gewinne zu erzielen, in dem Menschen profitieren, indem Sie auf das Schicksal anderer spekulieren: Sportwetten!

Laut Berichten des Deutschlandradios strebt der US-amerikanische Mediengigant in Zusammenarbiet mit dem Casino-Betreiber Penn Entertainment in die Sportwettenbranche.

Disney greift dabei auf die etablierte Sportmarke ESPN zurück, ein von ihnen betriebener Fernsehkanal, der Sportereignisse rund um die Uhr überträgt.

Der neu aufzubauende Sportwettenanbieter soll den Namen "ESPN Bet" tragen.

Im Zuge dieser Partnerschaft wird Penn 1,5 Milliarden Dollar (ungefähr 1,37 Milliarden Euro) in ESPN investieren.

Sportwetten und die deutsche Fußball-Profiliga gehen Hand in Hand

Diese finanzielle Einlage unterstreicht das scheinbare lukrative Geschäft, das mit Sportwetten verbunden ist.

Auch der deutsche Fußball ist fest mit der Sportwettenindustrie vernetzt. Fast alle Bundesliga-Vereine pflegen eine Beziehung zu einem Wettanbieter.

Bei dem Zweitliga-Club Hertha BSC Berlin wurde der digitale Glücksspiel- und Sportwettenanbieter "Crazybuzzer" zum Hauptsponsor, was bei den Anhängern mitunter harten Widerstand erzeugt.

Der Verein VfB Stuttgart wird zukünftig "Winamax", einen französischen Onlinepoker- und Sportwettenanbieter mit Sitz in Paris, als Sponsor auf seiner Brust präsentieren.

Gerade Live-Sportwetten sind besonders suchtgefährdend

Sportwetten, insbesondere Wetten auf Live-Ereignisse während eines Spiels, weisen ein hohes Suchtrisiko auf.

Die deutsche Regierung schätzt, dass in Deutschland etwa eine halbe Million Menschen ein riskantes Spielverhalten zeigt. Junge Männer bis 25 Jahre sowie Bürger mit Migrationshintergrund oder geringem Einkommen gehören zu den Risikogruppen.

Um besonders junge Männer vor finanziellen Nöten zu schützen, wurde 2021 mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag ein Werbeverbot für Sportler und Funktionäre durchgesetzt. Zudem soll ein Warnsystem garantieren, dass ein Spieler nicht mehr als 1.000 Euro pro Monat verlieren kann.

Es bleibt dennoch die Frage offen, ob es 18-Jährigen weiterhilft, wenn sie nicht mehr als 1.000 Euro pro Monat verzocken dürfen.