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Der FCE Cottbus im Aufschwung: Wie Wollitz den Weg zum Erfolg ebnet

Cottbus - Der FCE Cottbus hat sich 19 Punkte aus den letzten sieben Partien gesichert, so dass dieser Verein, neben dem Spitzenreiter Greifswalder FC, zur Top-Mannschaft der Regionalliga Nordost zählt. Und das trotz des holprigen Saisonstarts unter der Leitung von Claus-Dieter Wollitz (58).

Zwar musste Cottbus im Heimspiel gegen ZFC Meuselwitz auf Fortunas Gunst hoffen, um das Spiel victorhalft zu absolvieren. Denn Michel Ulrich (23), früher bei Chemnitzer FC, schoss einen Strafstoß in der 65. Minute an die Latte.

In der dritten Minute der Nachspielzeit sicherte dann der frisch eingesetzte Keeper Alexander Sebald (27) den Sieg durch eine Doppelparade.

Trotz der nicht außergewöhnlichen Spielleistung am vergangenen Samstag, wünschte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz (58) dem Gegner bei der Pressekonferenz Glück für die künftigen Spiele.

Nach der eher schwachen Beginnphase der Saison mussten sich die Cottbuser dieses Glück hart erkämpfen. Denn bereits nach den ersten beiden Spielen und einer 0:7-Niederlage gegen Paderborn im DFB-Pokal äußerten Fans und Medien ihre Besorgnis. Einige kritisierten das Team und den Trainer, die im Vorjahr noch die Meisterschaft gewonnen hatten.

Verpasste Aufstiegsmöglichkeiten zur 3. Liga und ein kurzer Urlaub schienen einige Spieler mental zu belasten.

Top-Torschütze von Energie Cottbus, Tim Heike, nimmt Fahrt auf und kann bereits acht Saison-Treffer vorweisen

Am dritten Spieltag änderte sich die Stimmung jedoch schlagartig: Nach einem 2:0-Rückstand gegen die U23 von Hansa Rostock eroberte Cottbus die Partie noch mit 3:2 und holte so den ersten Sieg der Saison. Tim Heike (23) steuerte zwei dieser Tore bei und kann mittlerweile eine Bilanz von acht Saisontreffern verzeichnen.

Aber nicht nur Heike ist für den Aufschwung verantwortlich: Auch der oft kritisierte Timmy Thiele (31) hat sich wieder gefangen und dadurch deutlich verbessert. Ebenso stechen Tobias Hasse (27) als Umschaltspieler im zentralen Mittelfeld und Dennis Slamar (29) als nicht klassischer Spielmacher hervor. Und obwohl noch nicht alle der sieben Neuzugänge vollends integriert sind, ist das Team enger zusammengerückt und hat die Anfangsschwierigkeiten überwunden.

Wollitz zieht auf den Pressekonferenzen das Fazit: Man müsse bei sich bleiben und es gäbe "keinen Ersatz für Erfolg".

Martin Kobylanski lehnte ein Angebot von Cottbus ab und sagte der VSG Altglienicke zu

Tatsächlich lässt sich erahnen, dass ein anfänglicher Nachteil nun Vorteile einbringt: Der Kader von Cottbus besteht neben dem Team von Meuselwitz und Viktoria Berlin, dem Auftaktgegner der Saison, nur aus 21 Profis. Dies macht den Kader des FCE zum kleinsten der Liga.

Angesichts früher Angriffsschwächen forderten viele Fans weitere Top-Einkäufe, wie den ehemaligen Jugendspieler von Cottbus, Martin Kobylanski (29).

Wollitz erläuterte in einem Interview gegenüber Ostsport.TV, dass es keine Einigung mit Kobylanski gab, der sich wohl für das lukrativere Angebot der VSG Altglienicke entschied.

Des Weiteren zieht Wollitz in Erwägung, dass ein Tim Heike ohne das erforderliche "Vertrauen" möglicherweise nicht hätte durchstarten können, wenn diesem zweitbesten Torschützen der Liga ein großer Neuzugang vorgesetzt worden wäre.

Daher möchte Cottbus mit dem jetzigen Kader die restliche Hinrunde absolvieren, solange alle Spieler gesund bleiben: Jonas Hofmann (26) zog sich im Spiel gegen Meuselwitz eine Oberschenkelverletzung zu, während Tobias Hasse einen Tritt ins Gesicht erhielt. Landespokal steht am Dienstag an, am Freitag geht es in der Liga nach Eilenburg.

Energie Cottbus möchte mindestens den zweiten Platz bei einem Punkt Rückstand auf Greifswald halten. Dafür sind neben dem notwendigen Spielglück keine weiteren Ausfälle durch Verletzungen erlaubt.