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Probleme für zwei Top-Klubs mit der U23-Regel in der Regionalliga Nordost!

In der 3. Liga ist die U23-Regel bekannt, aber auch in der Regionalliga Nordost wird sie angewendet. Das führt zu Schwierigkeiten bei einigen Spitzenklubs. TAG24 betrachtet die Kadersituation der vier Hauptanwärter auf die Meisterschaft im Hinblick auf die U23-Regel.

Wenn am 28. Juli die Regionalliga Nordost startet, müssen alle Klubs vier Spieler im Kader haben, die am Stichtag die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, keinen A-Nationalspieler eines anderen Landes darstellen und am 1. Juli noch nicht 23 Jahre alt sind.

Die Regelungen der NOFV Spielordnung (§ 20, Punkt 7) stellen für Trainer und Sportdirektoren eine knifflige Angelegenheit dar. Viele talentierte Spieler haben die Liga verlassen oder sind aus dem U23-Alter herausgewachsen. TAG24 zeigt den Planungsstand der vier Hauptaufstiegskandidaten.

BFC Dynamo: Acht U23-Spieler minus einer.

Die Ost-Berliner haben am Mittwoch in einem Testspiel gegen Hansa Rostock ein 1:1 erreicht. Dabei wurden fünf Spieler eingesetzt, die die Kriterien der Regel erfüllen. Während der Saison werden sie hauptsächlich aufgrund dieser Regel zum Einsatz kommen. Mit zwei Eigengewächsen in Reserve, Paul Hainke (18) und Luca Heinrich (18), gibt es auch einen Wermutstropfen aufgrund der Verletzung von Neuzugang John Liebelt (21), der mindestens ein halbes Jahr ausfällt.

Beim BFC wird es schwierig sein, fünf etablierten Spielern jeden Spieltag zu sagen, dass sie es aufgrund dieser Regel nicht in den Kader schaffen. Denn von den 19 älteren Spielern, zehn davon sind neu, dürfen maximal 14 nominiert werden.

Energie Cottbus hat nur vier U23-Spieler im Kader, einer davon soll gehen.

Energie Cottbus: Vier U23-Spieler plus/minus einer.

Der Meister der letzten Saison hat erhebliche Probleme! Aufgrund der Abgänge zahlreicher Talente wie Jonas Böhmert (19), Edgar Kaizer (19), Niklas Geisler (22) vom FSV Luckenwalde sowie Tobias Eisenhuth (21) und Eric Hottmann (unbekannt) steht das Thema offenbar schon zu Beginn der Vorbereitung im Raum.

Derzeit fallen Elias Bethke (20) und Janis Juckel (18), Neuzugang Alexander Prokopenko (21) sowie der U21-Nationalspieler Montenegros Arnel Kujovic (21) aus. Energie würde das Mittelfeld-Juwel nur gegen eine Ablöse abgeben und befindet sich nach Aussagen von Trainer Claus-Dieter Wollitz (58) in Verhandlungen mit einem höherklassigen Klub.

Es deutet sich jedoch an, dass Karl Pischon (19), der A-Junioren-Torwart der letzten Saison, bald einen Vertrag erhalten könnte - am Mittwoch durfte er sogar auf das Mannschaftsfoto. Damit hätte Energie auch bei einem Kujovic-Wechsel die erforderlichen vier Spieler auf dem Papier.

Allerdings ist diese knappe Besetzung als langfristige Lösung sehr riskant und zwei weitere U23-Spieler wären hilfreich. Außerdem müsste Torwart Alexander Sebald (26) auf der Tribüne Platz nehmen, bei vielen anderen Vereinen in der Liga wäre er wohl die Nummer eins.

Derzeit erfüllen sechs Spieler von Carl Zeiss Jena die U23-Regel, bei Rot-Weiß Erfurt sind es zehn.

Carl Zeiss Jena: Sieben U23-Spieler minus einer.

Beim besten Team der letzten Nordost-Saison ist die Situation nur geringfügig besser. Von sieben deutschen U23-Spielern fällt einer, Alexios Dedidis (22), voraussichtlich die gesamte Hinrunde aufgrund eines Daumenbruchs aus.

Maximus Backe (19) dürfte als Ersatztorwart im Kader stehen, genauso wie Neuzugang Fynn Kleeschätzky (22) und Stürmer Max Grimm (19). Drei weitere Kandidaten - Josien Nathaniel (19), Benjamin Zank (18) und Justin Smyla (19) - absolvieren ihr erstes Profijahr und benötigen möglicherweise noch Zeit, um sich weiterzuentwickeln.

Nathaniel und Smyla kamen zum Beispiel erst spät im Testspiel gegen Erzgebirge Aue (1:2) am Mittwochabend zum Einsatz.

Rot-Weiß Erfurt: Zehn U23-Spieler.

Rot-Weiß Erfurt sollte keine Probleme haben, jede Woche vier Spieler zu nominieren, die nicht nur aus formalen Gründen im Kader stehen. Mit Lukas Schellenberg dürfte nach dem Abgang von Franco Flückiger (32) ein 22-Jähriger vorübergehend die neue Nummer eins im Tor sein.

Außerdem hat RWE mit Daniel Krasucki (20, ehemals RB Leipzig) ein großes Talent für zwei Jahre verpflichtet. Ein weiteres Talent kommt von Borussia Dortmund: Noa-Gabriel Simic (18), der bereits für die kroatische U19-Nationalmannschaft gespielt hat, jedoch auch über einen deutschen Pass verfügt.