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Aus dem Nichts! Wie der Greifswalder FC an die Spitze der Regionalliga kam

Greifswald - Und wer ist der Spitzenreiter? Greifswald! Die Norddeutschen sorgen in ihrer zweiten Regionalliga-Saison für Aufsehen und thronen nach acht Spieltagen mit 20 Punkten an der Spitze der Nordost-Staffel. TAG24 beleuchtet die Gründe für den überraschenden Erfolg!

Teamarbeit zwischen Trainer & Team: Die Dynamik zwischen dem Mann an der Seitenlinie, aktuell Lars Fuchs (41), und den Spielern auf dem Feld scheint einfach, ist im Fussball aber keineswegs eine Selbstverständlichkeit.

Und das gilt auch für Greifswald. Man erinnere sich nur an Fuchs' Vorgänger. Von Anfang März bis Ende April war Roland Vrabec (49) der Trainer der Mannschaft. Während seiner Zeit gab es auswärtige Niederlagen mit 0:4 und 0:5 und auch das Ausscheiden aus dem Landespokal gegen einen Verbandsligisten.

Nach neun Spielen war Ende, und Lars Fuchs übernahm. Sein Start war nicht stabil, aber offenbar zogen er und sein Team im Sommer die richtigen Schlüsse und verwandelten das Team, das zuvor aus vielen Einzelakteuren bestand, zu einer Einheit.

Es ist kein Zufall, dass die Mannschaft unter anderem die Anzahl an Gegentoren aus der letzten Saison in den Griff bekommen hat und statt durchschnittlich 1,8 Gegentreffer pro Spiel jetzt nur noch 0,75 kassiert.

Regionalliga Nordost: Zweiter Frühling für Soufian Benyamina

Stabilität: Im Kader von Greifswald gibt es zwölf Spieler, die mindestens 50 % der möglichen Spielzeit absolviert haben. Die Beständigkeit und Harmonie der Startaufstellung sind ein zentraler Erfolgsfaktor. Dazu kommt natürlich auch ein gewisses Maß an Glück, da es bisher kaum Verletzungen gab.

Dies wirkt sich positiv auf die klaren Abläufe des Spielsystems aus. Zusätzlich zu einer soliden Defensive erzielt Greifswald im Durchschnitt mehr als zwei Tore pro Spiel!

Die meisten Tore entstehen nach Balleroberungen in der eigenen Hälfte und schnellen Gegenangriffen - damit wurden bereits einige Gegner überrumpelt.

Individuelle Qualität: Auch die beste Teamarbeit allein sichert noch keine Top-Leistungen. Der Kader von Greifswald besteht aus erfahrenen Regionalliga-Spitzenakteuren und sogar Spielern, die bereits in höheren Ligen glänzten.

Zudem profitiert Torschützenkönig Soufian Benyamina (33, bisher 69 Tore in der 3. Liga), dessen jüngere Jahre oft von Verletzungen und späten Vereinswechseln geprägt waren, von einer vollständigen Vorbereitung. Aktuell erlebt der Mittelstürmer seinen zweiten Frühling und hat bereits sechs Tore und zwei Vorlagen zu verzeichnen - beeindruckend!

Auch junge Neuzugänge wie Oliver Daedlow (23, zentrales Mittelfeld) oder Elias Kratzer (23, Außenbahn) leisten durchgehend überzeugende Arbeit.

Der Greifswalder FC hat bereits einige größere Namen der Liga überrumpelt

Öffentliche Resonanz: In der letzten Saison war der GFC von vielen belächelt worden, weil die Norddeutschen trotz ihres teuren Kaders nicht viel erreicht hatten.

In dieser Saison hat sich die Windrichtung geändert und verleiht den Norddeutschen den erforderlichen Aufschwung. Das oft nachlässige Urteil über die Boddenstädter kostete bereits einige Gegner. In sechs von acht Spielen erzielte GFC das erste Tor.

So ging Carl Zeiss Jena, das vor der Saison als Anwärter auf den Aufstieg gehandelt wurde, mit der Erwartung eines Sieges in sein erstes Heimspiel - und schoss erst in der Nachspielzeit den Ausgleich. Lok Leipzig geriet in seinem Heimspiel gegen den GFC früh in Rückstand und konnte sich von diesem Rückschlag nicht mehr erholen.

Und letztes Wochenende glaubten die furios in die Saison gestarteten Hertha Bubis, sie wären beim Stand von 1:1 bis zur 60. Minute die bessere Mannschaft an der Küste. Aber Greifswald gewann mit 5:2.

Ein Team, das den GFC nicht unterschätzen wird, ist das Underdog-Team Viktoria Berlin. Der Gegner von GFC am kommenden Samstag (Anpfiff: 13 Uhr) hat bereits Cottbus, Jena und Altglienicke besiegt.