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Niederlage und Torhüter-Aus im Fehlstart: Déjà-vu für Cottbus in Berlin

Berlin/Cottbus - Der letztjährige Champion Energie Cottbus erlebt einen missglückten Start in die Regionalliga Nordost und muss darüber hinaus einen verletzten Torwart verkraften. Vergangene Saisonerinnerungen werden wieder lebendig.

In nur wenigen Momenten sanken die Aussichten auf einen regulären Ligastart für Energie Cottbus gegen Null.

Die Lausitzer absolvierten ihr Saisonauftaktspiel gegen den Außenseiter Viktoria Berlin und betraten das Stadion Lichterfelde mit positiven Erinnerungen: Mit einem beeindruckenden Endspurt hatten sie sich im April diesen Jahres die Tabellenspitze in einem Flutlichtspiel gesichert.

Aber diesmal war alles irgendwie anders. Bei Tageslicht und sommerlichem Klima spielte das junge Team der Himmelblauen überraschend offen und mutig, presste offensiv und suchte zielstrebig den Weg nach vorne.

Schon nach drei Minuten hatte Viktoria zwei gute Abschlussmöglichkeiten und dann wurde auch der Torhüter Elias Bethke (20) bei einem Auslauf am Kopf getroffen. Für die junge Nummer eins von Energie war das Spiel nach sechs gespielten Minuten der neuen Saison vorüber.

Viele erinnerten sich unwillkürlich an die vorangegangene Spielzeit, als der damalige Stammtorhüter Alexander Sebald (27) im Auftaktspiel gegen Altglienicke schwer verletzt ausgewechselt werden musste.

Ironischerweise: Jener Sebald ist mittlerweile die Nummer zwei bei Cottbus und kam für Bethke nach einigen Minuten Behandlungspause ins Spiel.

Regionalliga Nordost: Auftaktpleite für Energie Cottbus, Elias Bethke verletzt, Alexander Sebald übernimmt

Nach acht Minuten Unterbrechung ging das Spiel weiter. Aber der Auftritt des Vorjahrschampions wirkte alles andere als stimmig und flüssig. Lag es an der neuen Grundaufstellung?

Trainer Pelé Wollitz (58) hatte in der Vorbereitung ein 3-1-4-2 aus den enttäuschenden Aufstiegsspielen gegen Unterhaching (1:2, 0:2) gezogen, mit Axel Borgmann (29) im zentralen Mittelfeld anstelle als Linksverteidiger. Aber nicht nur der Kapitän von Energie schien ungewohnt unsicher.

Und das sonst erfolgreiche Kombinationsspiel der Cottbuser kam nicht in Fahrt - unbedachte Fehlpässe und Abstimmungsfehler bestimmten das Spiel. Wollitz stellte um, Energie spielte fortan wieder im vertrauten 4-3-3. Doch auch dies brachte nicht den gewünschten Rhythmus, für den Wollitz nach dem Spiel "keine Erklärung hatte".

Allerspätestens als Viktoria kurz vor der Pause das 1:0 erzielte, dürften sich viele an die 0:2-Niederlage im Auftaktspiel des Vorjahres gegen Altglienicke erinnert haben. Oder, wie es in den Worten von Wollitz heißt: "Wir waren zu behäbig und haben immer nur reagiert."

Da Energie erneut Schwierigkeiten hatte, vor dem Tor Chancen zu nutzen, war das Ergebnis letztendlich ein 1:2 aus Sicht der Cottbuser. Und wieder die Erfahrung, dass die stark bewerteten Lausitzer den Saisonstart nicht meistern können.

Vielleicht könnte ein neuer Stürmer Abhilfe leisten. Co-Trainer Tobias Röder (25) äußerte sich vor dem Spiel vielversprechend. Im Umfeld von Cottbus wird seit Tagen über Timo Bornemann (22, zuletzt U23 von Borussia Dortmund) gemunkelt.