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Jenas Weg zur Wende? Klingbeil bremst: "Erfolg flüchtet oft"

Cottbus/Jena - Der jüngste Auswärtssieg könnte für viele Anhänger von Carl Zeiss Jena ihre persönliche Erleichterung in der aktuell eher enttäuschenden Saison gewesen sein. René Klingbeil (42), Trainer des FCC, zeigte sich im Anschluss an die Partie stolz und dennoch bescheiden.

Rund 1000 mitgereiste Fans aus Jena konnten auf der mehr als dreistündigen Heimfahrt aus der Lausitz ihre gute Laune ausleben. Nur wenige Stunden zuvor hatten sie das Cottbuser Stadion der Freundschaft wirksam übernommen und drei Punkte entführt - der erste Auswärtssieg in der gegenwärtigen Liga.

"FCC stößt Tabellenführer vom Platz", verkündete der Verein später stolz. Ein Triumph gegen die normalerweise starken Cottbusser, die vor dem Spiel an der Spitze der Regionalliga Nordost standen, war durchaus nicht erwartet worden.

Unterm Strich waren drei vollkommen verdiente Punkte eingefahren, die Jena zurück ins Paradies brachte - der zweite Sieg in Serie. Ein Grund zum Feiern auf dem Heimweg?

Bei der Pressekonferenz dämpfte Jenas Trainer René Klingbeil die Euphorie: "Erfolg ist wie ein scheues Reh, das kann dir immer entkommen, du musst es einfangen."

Die Aussage des Trainers, der in der laufenden Saison stark kritisiert wurde, war klar: Trotz dieser bedeutsamen Leistung zählen nur die drei Punkte. Nach elf Spieltagen hat Jena aus ihrer Perspektive nur 13 Punkte eingefahren.

Carl Zeiss Jena und Benjamin Zank feiern bei Energie Cottbus den ersten Sieg in der Fremde dieser Saison

Der Grund für die derzeit schwache Tabellenplatzierung ist der schlechte Saisonstart, obwohl Klingbeil auch hervorhob: "Eine Saison ist wie ein Marathon. Schwächephasen sind unausweichlich, wir hatten unsere gleich zu Beginn."

Symbolisch für diese Entwicklung stand am Samstag der junge Spieler Benjamin Zank (19), dessen erstes Saisontor als Befreiungsschlag zu werten war:

"Benjamin Zank musste viel Kritik einstecken. Würde er drei Tage neben einem Auto herlaufen, würde eher das Auto den Geist aufgeben als Benjamin Zank", lobte der Jena-Trainer seinen Torschützen zum 2:0.

Der engagierte Stürmer hatte lange auf sein erstes Profitor warten müssen, entsprechend ausgelassen fiel am Samstag sein Jubel aus.

Für Zank, der bereits im vorherigen Heimspiel gegen Hansa Rostocks U23 (5:1) mit zwei Torvorbereitungen glänzte, könnte dieser Treffer den Wendepunkt für eine doch noch versöhnliche Saison darstellen.

Auch für einen treffsicheren Mittelstürmer wie Zank hat der FCC eine Verwendung, zusätzlich zu dem erneut starken Maximilian Krauß (26) auf der linken Außenbahn und dem siebenfachen Torschützen Elias Löder (23) auf der Spielmacherposition.