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Zwei Rote Karten in einer Halbzeit - das Spiel, das die gesamte Liga bewegt!

Berlin - Gigantische Empörung im Spitzenspiel der Regionalliga zwischen VSG Altglienicke und BFC Dynamo am Sonntag Nachmittag. Nach 38 Minuten liegt der BFC zwar in Führung, spielt jedoch nur noch zu neunt. Wie es dazu kam?

Gerade erst ist der 2. Spieltag der Regionalliga-Nordost-Saison 2023/24 angebrochen und schon ist die gesamte Liga auf ein außergewöhnliches Spiel fokussiert, das in keiner Saisonrückschau ausgelassen werden darf.

Trotz lediglich 1296 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin, zieht das Spitzenspiel der beiden ambitionierten Berliner Klubs VSG Altglienicke und BFC Dynamo zehntausende Zuschauer vor die Bildschirme. Niemand möchte sich dieses Ereignis entgehen lassen.

Und all diese werden Zeuge, wie der BFC in kürzester Zeit zwei Platzverweise erhält und trotzdem in Führung geht. Wie kann das sein?

Zuerst sanktioniert der Schiedsrichter Henry Müller (34) eine Notbremse von David Al-Azzawe (31) mit Rot. Ebenso erhält McMoordy Hüther (24) Gelb wegen eines Fouls zu Beginn der Situation.

Kurz darauf gelingt es den restlichen zehn BFC-Spielern einen Konter perfekt auszuführen und sie gehen 1:0 in Führung. Hüther erklimmt daraufhin einen Zaun und erhält zu aller Erschrecken erneut eine Gelbe Karte, summa summarum Gelb-Rot!

Der BFC steht plötzlich trotz Führung wie der Verlierer da, muss die übrigen 50 Minuten in doppelter Unterzahl weiterspielen.

Regionalliga Nordost: Diskussionen rund um die Ansetzung und die Entscheidungen von Schiedsrichter Henry Müller

Die Gefühlslage im BFC-Lager kippt. Sind die Platzverweise gerecht? Wie dem auch sei, für die Weinrot-Weißen geht es jetzt nur noch um Schadensbegrenzung. Am Ende legt Altglienicke einen Gang zu und siegt mit 3:1.

Ein besonderes Ärgernis aus BFC-Sicht ist die Ansetzung des Schiedsrichters Müller, welcher aus Cottbus stammt und somit aus der Region des möglicherweise größten Konkurrenten der Berliner im Meisterschaftskampf.

BFC-Trainer Heiner Backhaus (41), voller Frust, bezeichnet die Leistung des Unparteiischen später als "Witz". Zudem hätte dieses Spielverlauf "von einer anderen Stelle vermieden werden können". Es ist die Ansetzung von Müller als Schiedsrichter gemeint.

Unterstützung erhält er dabei von BFC-Torschütze Rufat Dadashov (31), der insbesondere beim zweiten Platzverweis ein fehlendes "Fingerspitzengefühl" beklagt ("dann kann ich auch nicht mehr jubeln").

Einmal in Rage, muss sich der Topstürmer der Hohenschönhauser zurückhalten: "Ich muss mich hier wirklich kontrollieren, am Ende werde ich auch noch gesperrt."

Frust beim BFC Dynamo, Erleichterung bei VSG Altglienicke und das Debüt von Akaki Gogia

Während der BFC Dynamo einen schwarzen Sonntag erlebt, zeigt sich VSG Altglienicke erleichtert über den Sieg. Trainer Karsten Heine (68) gibt zu: "Mit zwei Spielern mehr kannst du nur noch verlieren [...], wir waren außen ziemlich angespannt."

Einer, dem man die Anspannung kaum anmerkte, war VSG-Neuzugang Akaki Gogia (31). Nur etwa zehn Minuten nach seiner Einwechslung zeigt er auf und erzielt mit einem kräftigen Schuss den Ausgleich in der 53. Minute.

Gogia hatte erst in der vergangenen Woche bei den Altglienickern unterschrieben, ebenso wie Yousef Qashi (18), der kurz vor Spielende bei seinem Debüt das 3:1 markierte.

Der BFC war trotz aller Willenskraft zu diesem Zeitpunkt geschlagen, selbst eine 50-minütige Abwehrschlacht konnte das skurrile Spielende nicht verhindern.

Während Gogia versucht, das Spiel infolge der doppelten Überzahl "nicht überzubewerten", zeigt sich Altglienicke-Trainer Karsten Heine als gewohnter Gentleman: "Am liebsten sehe ich ein Spiel, in dem beide Mannschaften elf-gegen-elf antreten."