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Gewaltexzess bei BFC Dynamo gegen Energie Cottbus führt zu 155 verletzten Einsatzkräften

Berlin - Bei dem als Hochrisikospiel eingestuften Aufeinandertreffen zwischen Energie Cottbus und dem BFC Dynamo, das mit einem 2:0 im Sportforum Hohenschönhausen endete, haben sich alarmierende Szenen ereignet, wie die Polizei nach dem Spiel am Samstag berichtete. Insgesamt wurden 155 Polizei- und Bundespolizeibeamte verletzt, wovon 116 Verletzungen durch den Einsatz von Reizgas und 39 durch Pyrotechnik verursacht wurden. Die anfänglich ungestörte Anreise der Fans beider Mannschaften änderte sich dramatisch nach 35 Minuten Spielzeit, als der Schiedsrichter das Spiel wegen des Zündens von Pyrotechnik unterbrechen musste, die teilweise auch gezielt in Richtung der Cottbus-Fans abgefeuert wurde. Darüber hinaus wurden einige Fan-Schals des BFC Dynamo vernichtet, während die Polizei verhinderte, dass Cottbus-Anhänger über den Zaun kletterten. Auch nach dem Spielende beruhigte sich die Lage nicht: Beide Fan-Gruppen, mit besonderem Fokus auf die Cottbus-Fans, vermummten sich und setzten die Auseinandersetzungen fort, indem sie Pyrotechnik nicht nur gegeneinander, sondern auch gegen die Einsatzkräfte und den Sicherheitsdienst richteten.

Polizeieinsatz mit Wasserwerfern als Reaktion auf Fan-Gewalt

Die Polizei griff durchgängig zu Reizgas gegenüber den Fans aus beiden Lagern und musste zudem Hunde einsetzen, was zu Bissen bei zwei BFC-Fans führte. Die Situation eskalierte weiter, als Flaschen und Pflastersteine auf die Einsatzkräfte geworfen wurden und der Versuch unternommen wurde, Teile eines Bauzauns als Waffen zu nutzen, was den Einsatz von Wasserwerfern erforderlich machte. Die Lage beruhigte sich erst gegen 19.10 Uhr, und etwa 50 Minuten später waren keine Fans mehr in der Nähe des Stadions anzutreffen. In Folge der Ausschreitungen wurden 62 Strafanzeigen wegen verschiedener Delikte, unter anderem Landfriedensbruch und tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte, erstattet. Die Polizei gab zudem bekannt, dass im Lauf der Aktionen 74 Personen vorübergehend festgenommen oder in Gewahrsam genommen wurden, jedoch nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen wurden.