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Rassismus-Vorfall stoppt HSV-Juniorenspiel in der 87. Minute

Hamburg - Eine rassistische Beleidigung hat im Hamburger Jugendfußball für Aufsehen gesorgt. Bei der A-Jugend-Bundesligapartie zwischen HSV und Arminia Bielefeld wurde das Spiel drei Minuten vor dem regulären Ende unterbrochen.

Bereits am Freitagnachmittag zeichnete sich ein hitziges Spiel ab. Die Bielefelder Mannschaft führte in der Halbzeitpause mit 2:0. Nach Wiederanpfiff erhöhten die Bielefelder auf 3:0, bevor der HSV einen Treffer erzielte. Danach wurde die Situation chaotisch, so die Hamburger Morgenpost.

In der 58. Minute mussten die Hamburger nach einer Gelb-Roten Karte mit zehn Spielern auskommen, und in der 79. Minute erhielt Fabio Baldé (18), der bereits mit dem HSV-Profitraining teilnahm, eine harte rote Karte.

Die Arminia erzielte schließlich das 4:1 und schien das Spiel entschieden zu haben... doch dann wurde das Spiel abgebrochen!

Arminia Bielefeld engagiert sich für Klärung des Vorfalles

Der vom Platz gestellte Baldé wurde laut Berichten von einem Bielefelder Spieler rassistisch beschimpft. Weder der erst 19-jährige Schiedsrichter Lasse Arne Hitze noch seine Assistenten bemerkten den Vorfall, woraufhin sie nicht eingriffen.

Dies führte dazu, dass das gesamte Hamburger Team das Spielfeld verließ - das Spiel wurde daraufhin abgebrochen.

In dem Spielbericht des HSV wurde eine "Diskriminierung" durch einen gegnerischen Spieler vermerkt.

Sowohl der HSV als auch Arminia Bielefeld bekundeten laut der Deutschen Presse-Agentur ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei der Aufklärung des Vorfalls.

"Wir sind uns der ernsten Anschuldigungen der Hamburger bewusst. Wir werden schnellstmöglich mit den Beteiligten reden und Informationen sammeln", verkündeten die Ostwestfalen.

Sie betonten jedoch die "Faktenlage": Die Schiedsrichter haben nichts mitbekommen und ihr Team bestritt, dass es zu diskriminierenden Bemerkungen kam.

Doch "aufgrund der Ernsthaftigkeit der Anschuldigungen" ist der Verein weiterhin bemüht, zur Aufklärung beizutragen.