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Torwart-Ikone Schumacher rät Neuer zum Karriereende, zweifelt an Vorteilen einer Weitermachung

Frankfurt am Main - Seit zehn Jahren zählt Manuel Neuer (37) als unumstrittene Nummer 1 im Torhemd Deutschlands. Nach einer zehnmonatigen Auszeit aufgrund einer Verletzung wird diese Position erstmals öffentlich in Frage gestellt. Toni Schumacher (69), eine bekannte Größe unter den deutschen Torhütern, rät Neuer daher zum Karriereende in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

Manuel Neuer steht nach einem Unterschenkelbruch im Dezember 2022 kurz vor seiner Rückkehr zu seinem Heimatverein, dem FC Bayern, möglicherweise sogar in der Rolle des Kapitäns. Die Situation in der Nationalmannschaft sieht völlig anders aus: Marc-André ter Stegen (31) ist derzeit die unbestreitbare Nummer 1 und Julian Nagelsmann (36), der frischgebackene Bundestrainer, hat bereits İlkay Gündoğan (32) als Kapitän für die EM ernannt, noch bevor eine Rückkehr Neuers in Aussicht gestellt wurde.

Toni Schumacher findet es schwer vorstellbar, dass Neuer als Ersatztorwart zurückkehren und dabei auf das Kapitänsamt verzichten könnte. Der 69-jährige ist überzeugt, dass Nagelsmann sich für ter Stegen als Stammtorwart entscheiden wird und damit Neuers Karriere in der Nationalelf wahrscheinlich beenden wird.

"Meiner Meinung nach wäre dann auch die Zeit in der Nationalmannschaft für mich vorbei. Ich war mein ganzes Leben lang die Nummer 1 und Manuel Neuer ebenso. Soll er jetzt zurückkommen und auf der Ersatzbank Platz nehmen? Das erfordert viel Mut. Ich bin mir nicht sicher, ob er sich damit einen Gefallen tut", äußerte sich der Europameister von 1980 gegenüber Bild TV.

Ist es das Ende von Neuers Karriere in der DFB-Elf?

Falls Neuer aufgrund seiner Verletzung tatsächlich gezwungen sein sollte, das Trikot der deutschen Nationalmannschaft zu hängen, würde seine Karriere auf ähnliche Weise enden, wie sie begann.

Obwohl er bereits 2009 sein Debüt gab, übernahm er erst 2010, nach einer Rippenfraktur des damaligen Stammtorwarts René Adler (38), die Position und war seitdem nicht mehr wegzudenken. Schon vor der WM 2018 musste der Keeper des FC Bayern fast ein Jahr lang wegen eines Mittelfußbruchs pausieren, doch obwohl ter Stegen damals bereits sein Rivale war, stellte sich die Frage nach der Nummer 1 für den damaligen Bundestrainer Jogi Löw (63) niemals.

Nun scheint ihm sein Alter im Wege zu stehen: "Ich weiß, dass die Heilung von Verletzungen mit 37 oder 38 Jahren immer etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt", erörterte Schumacher.

Er selbst würde die kommenden Jahre lieber auf den Vereinsfußball fokussieren. Bleibt abzuwarten, ob Neuer seinem Rat folgt.