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„Schockzustand“ in Deutschland nach Fiasko gegen Japan - Völler gibt kein klares Bekenntnis zu Flick ab!

Wolfsburg - Es war ein schwerer Schlag, wie sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Samstagabend im Match gegen Japan zeigte. Es resultierte nicht nur in einem schweren 1:4-Niederlage auf heimatlichem Terrain, sondern löste auch eine immer intensiver werdende öffentliche Diskussion über die Qualität des DFB-Teams und den Bundestrainer Hansi Flick (58) aus.

"Wir stehen alle noch unter dem Eindruck des Shockes, das muss ich ganz offen sagen." Diese Niederlage "schmerzt sehr, definitiv", war die Aussage von DFB-Sportdirektor Rudi Völler (63) stellvertretend für die Spieler, den Trainer, die Offiziellen und alle deutschen Fußballfans.

Das Freundschaftsspiel gegen Japan sollte der Aufbruch für eine positive Veränderung sein und die späte Revanche für die 1:2-Niederlage bei der WM in Katar sowie das bittere Ausscheiden in der Vorrunde.

Doch das Gegenteil war der Fall. Anstatt dessen endete es in einer „Erniedrigung“ und liess besonders nach Spielende durch die katastrophale Abwehrleistung die Alarmglocken immer lauter läuten.

Völler bemühte sich jedoch, keine Panik zu verbreiten, neun Monate vor der Fußball-EM 2024 im eigenen Land: "Wir fahren jetzt zurück ins Quartier und beruhigen uns. Morgen wird ein wenig trainiert, dann am Dienstag haben wir noch ein schwieriges Spiel gegen Frankreich."

Aber es stellt sich die Frage, wie das DFB-Team angesichts so vieler Abwehr- und individueller Fehler bei der Heim-EM überzeugen will. Sogar Völler kam zur schmerzhaften Erkenntnis: "Wir sind nicht mehr die Spitzenklasse in Europa."

Ein klares Bekenntnis zu Bundestrainer Hansi Flick vermied der Sportdirektor auffallend, stattdessen sprach er davon, dass "wir alle ein wenig in uns gehen und überlegen sollten, wie es weitergeht." Ein klares Vertrauen in den aktuellen Kurs klingt anders und DFB-Präsident Bernd Neuendorf (62) wollte sich nicht dazu äussern.

Rudi Völler spricht von "Erniedrigung" - Hansi Flick glaubt, er ist der "richtige Trainer"

Der Bundestrainer äußerte sich mit Durchhalteparolen, ohne jedoch den tatsächlichen Mangel anzusprechen: "Wir müssen sehen, wie wir gemeinsam da durchkommen. Es wird jetzt nicht helfen, irgendeine Schuldzuweisung zu machen."

In Anbetracht des bevorstehenden Testspiels gegen die Fußballgroßmacht Frankreich am Dienstag (21 Uhr/ARD) scheint eine sofortige Trennung von Flick unwahrscheinlich. Auf die Frage antwortete Flick, dass er sich weiterhin für den "richtigen Trainer" der Nationalmannschaft hält.

Andererseits ist zu fragen, ob Flick, der langjährige Assistent von Joachim Löw (63), noch die Kontrolle hat.

Aussagen wie "ich finde, wir machen es gut" oder "ich kann verstehen, wenn Kritik aufkommt und wenn sie hoch ist. Mehr kann ich dazu nicht sagen", treffen bei einer immer größer werdenden Gruppe resignierter Fans nicht auf Zustimmung.

Zu bedenken ist: Seit fünf Spielen wartet das Team unter Flicks Leitung auf einen Sieg, der neu ernannte Kapitän İlkay Gündoğan (32) wurde deutlicher: "Wir sind derzeit nicht gut genug, das ist ein sehr harter Tag. Das Team muss sich hinterfragen."

Spieler stellen Qualitätsfragen, der Glaube an Bundestrainer Flick schwindet

Es war offensichtlich, dass die Stammkräfte am RTL-Mikrofon die Trainerfrage nicht umgehen konnten: "Es ist immer einfach zu sagen, der Trainer ist Schuld. Wir waren verantwortlich. Wir holen es nicht auf den Platz", sagte Deutschlands bemitleidenswerter Torwart Marc-André ter Stegen (31).

Andere Akteure des Teams sprachen Klartext: "Wenn man so oft und über einen so langen Zeitraum die Qualität nicht auf den Platz bringt, müssen wir uns auch fragen, ob wir wirklich überall Top-Qualität haben", erklärte Bayern-Spieler Joshua Kimmich (28).

Aber das Vertrauen in eine erfolgreiche Wende mit Flick in führender Position scheint im Team offenbar zu schwinden: "Am Ende des Tages müssen wir dem Trainer vertrauen, dass er die richtigen Entscheidungen trifft, dass er weiß, was richtig und gut für die Mannschaft ist", äußerte der diesmal als rechter Verteidiger eingesetzte Kimmich.

Die deutsche Mannschaft ist aktuell weit von der Weltspitze entfernt und den aufstrebenden Japanern offenbar unterlegen:

"Die Japaner spielen eine gute Partie und gehören aktuell definitiv zu den Top 10 oder Top 15 der Welt. Wir gehören derzeit nicht dazu", stellt der zurückbeorderte Thomas Müller (33) nüchterne Bilanz des Nationalteams dar.