zurück

Kommentar zur deutschen Nationalmannschaft: Ein neuerlicher Tiefpunkt

Wien – Nach einer enttäuschenden Weltmeisterschaft in Katar, die für Deutschland bereits in der Vorrunde endete, stand die Hoffnung auf Besserung im Raum. Doch ein Jahr später sieht sich die deutsche Nationalmannschaft nach einer 0:2-Niederlage in Österreich mit weiteren Krisen konfrontiert, die zahlreiche Herausforderungen aufzeigen – ein kritischer Kommentar zur Situation des DFB-Teams. Die Misserfolgsserie der DFB-Auswahl lässt sich in der Zahl 3 zusammenfassen. Seit 2018 verliefen drei aufeinanderfolgende Turniere enttäuschend. Im Jahr 2023 betreuten Hansi Flick, Rudi Völler und Julian Nagelsmann das Team jeweils als Trainer. Doch auch sportlich ist die Bilanz trist – mit gerade mal drei Siegen aus elf Spielen gilt für jeden der Strategen: ein Sieg pro Trainer. Dass es für Flick nicht weitergehen würde, deutete sich nach einem durchwachsenen Spielsommer an – gegen die Ukraine, Polen und Kolumbien blieb der Erfolg aus. Beim Spiel gegen Japan offenbarten sich Defizite, die von einer Amazon-Dokumentation bereits angedeutet wurden: Der Trainer erreichte die Mannschaft nicht. Trotz aufkeimender Hoffnung nach einem Sieg gegen Frankreich unter Interimscoach Völler und erfrischendem Offensivfußball in den USA mit Nagelsmann, folgten Enttäuschungen wie das 2:3 gegen die türkische B-Mannschaft und ein weiteres 0:2 in Österreich.

DFB-Team und die bekannten Problemzonen unter Julian Nagelsmann

In einem Jahr kassierte die deutsche Elf 23 Gegentore und sechs Niederlagen auch von Teams, die nicht zur internationalen Spitze zählen – eine Position weit entfernt von einem EM-Favoritenstatus im eigenen Land. Nagelsmann sorgte zwar kurzzeitig für Aufsehen mit seinen Outfits und frischen Nominierungen, aber die grundlegenden Probleme blieben bestehen: Eine konstante Stammelf mit solidem Rückgrat fehlt. Zu viele Gegentreffer zeugen von defensiven Schwächen. Lediglich Niclas Füllkrug erweist sich als konstante Torgefahr. Die Suche nach stabilen Flügelspielern bleibt erfolglos, und so greift man zu Experimenten. Schlotterbeck wurde von Flick vom linken Verteidigerposten gestrichen, und auch Nagelsmanns Verwendung von Havertz als flexiblen Außenspieler verheißt wenig Stabilität. Die bevorstehende Pause könnte für das deutsche Team eine Chance zur Neuausrichtung bieten. Bis zum Frühling 2024 ist Zeit, um neue taktische Ansätze zu entwickeln und das enttäuschende Jahr 2023 hinter sich zu lassen, damit die Europameisterschaft im eigenen Land nicht mit einem Fiasko endet.

DFB-Team und die bekannten Problemzonen unter Julian Nagelsmann