Marc-André ter Stegen als Vize-Torwart: Unzufriedenheit trotz Teamgeist
Herzogenaurach - Marc-André ter Stegen, der erfahrene Torhüter von FC Barcelona, träumte von der großen Bühne eines internationalen Turniers, um Deutschland zu repräsentieren. Doch findet er sich erneut auf der Reservebank wieder. "Es ist zwar eine Situation, mit der ich mich schwer abfinden kann, doch respektiere ich die Entscheidung des Trainers. Meine Meinung dazu steht auf einem anderen Blatt", erklärte ter Stegen im Nationalteam-Quartier. Für einen Spieler seines Kalibers, der sich nach einer langen Verletzungspause seines Konkurrenten sicher als erste Wahl wähnte, muss diese Entscheidung besonders hart sein. Dennoch wurde Manuel Neuer, trotz 18-monatiger Auszeit, für das EM-Testspiel gegen die Ukraine bevorzugt. Die Beziehung zwischen ter Stegen und Neuer bleibt von dieser Entscheidung ungetrübt, beide halten persönlich gut zusammen. "Die Entscheidung von Julian Nagelsmann, mich nicht als Nummer 1 zu setzen, nehme ich an. Für mich zählt sowohl der sportliche als auch der menschliche Aspekt. Ich stehe dem Team als zuverlässige Unterstützung zur Seite", betonte der 32-jährige Torwart.
Historie: Vier Torwarte im Kader der Nationalmannschaft
Marc-André ter Stegen zeigt sich trotz der persönlichen Enttäuschung teamorientiert. "Es ist sehr enttäuschend, aber die Verantwortung gegenüber der Mannschaft steht für mich im Vordergrund. Ich bin hier, um zu unterstützen, wo ich kann." Unter den Ersatztormännern befindet sich ter Stegen in einer privilegierten Position, begleitet von Oliver Baumann und Alexander Nübel, womit erstmals vier Torhüter für die Heim-EM nominiert wurden. Ter Stegen, der während Neuers Abwesenheit das deutsche Tor hütete, denkt trotz seiner aktuellen Position als zweiter Torwart nicht an einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.