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Kritik am DFB wegen Adidas-Ausrüstungswechsel: Unverständlich und unpatriotisch

Berlin - Die Entscheidung Adidass, nicht mehr länger die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auszustatten, hat neben Fans nun auch politische Kreise alarmiert. "Das deutsche Trikot ohne die drei Streifen ist schwer vorstellbar. Für mich symbolisierten Adidas und die Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold gemeinsam immer ein Stück deutscher Identität, bei der ich mir mehr Standortpatriotismus gewünscht hätte", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne, 54) in deutlichen Worten. In ähnlicher Weise äußerte sich CDU-Chef Friedrich Merz (68): "Diese Entscheidung ist für mich absolut unverständlich und zudem unpatriotisch." Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD, 61) zeigte sich entsetzt über den Wechsel zu einem US-Unternehmen und bezeichnete es als eine "Fehlentscheidung, bei der Kommerz Tradition und Heimat zerstört". Markus Söder (CSU, 57) nannte den Wechsel in einem Kommentar gegenüber "Bild" schlichtweg "falsch, schade und unverständlich". "Deutscher Fußball repräsentiert Heimat – und sollte nicht zum Spielball internationaler Konzernstreitigkeiten werden."

Kritik auch von Philipp Hartewig: "Zeitpunkt kaum schlechter"

Aus Sachsen kommt ebenso Kritik am ohnehin schon bei einigen Fans unbeliebten Verband. "Obwohl die Entscheidung aus einer finanziellen Perspektive verstanden werden könnte, war der Zeitpunkt nahezu katastrophal gewählt", so Philipp Hartewig (FDP, 29), der sportpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Sachse. Er fügte hinzu: "Die Entscheidung des DFB trug dazu bei, die aufkeimende EM-Euphorie zu bremsen. Ich hoffe, der DFB hat sich den Verkündungszeitpunkt vor der EM ordentlich vergüten lassen."