Deutscher Coach mit scharfer Kritik am DFB-Team: „Topnation besiegelt Niederlage!“
Obwohl das deutsche Team nach der schmerzhaften Niederlage in letzter Minute gegen Spanien im Europameisterschafts-Viertelfinale eine Fußballeuphorie entfacht hat, wie sie Deutschland seit Langem nicht erlebt hat, findet der frühere St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler (31) außer diesem Enthusiasmus wenig lobenswerte Aspekte an der Leistung der DFB-Auswahl. "Vom sportlichen Standpunkt aus betrachtet, war das Turnier nicht herausragend", bemängelte der 31-Jährige, der nun, nach seinem Erfolg mit St. Pauli, in der neuen Saison Brighton & Hove Albion in der Premier League übernehmen wird. Seine Turnierbilanz ist vernichtend: "Wir konnten gegen keine einzige Spitzenmannschaft gewinnen, die erste große Prüfung haben wir nicht bestanden. Schon im Spiel gegen die Schweiz offenbarten sich Schwierigkeiten." Vor allem in der Verteidigung kritisiert Hürzeler gravierende Mängel – eine fehlende Entschlossenheit zur Verteidigung des eigenen Strafraums sei maßgeblich für das Ausscheiden gewesen, unter anderem wegen schlechter Positionierung und mangelhafter Zuordnung bei den Gegentoren. Dennoch zeigt sich Hürzeler nicht betrübt über das Ausscheiden der Nationalmannschaft, wie er zu verstehen gibt.
Deutschland vor entscheidender Herausforderung laut Fabian Hürzeler
Die Trennlinie zwischen der euphorischen Stimmung, die das Team hervorgerufen hat, und den tatsächlich erreichten sportlichen Leistungen sei wichtig, so Hürzeler. Die Herausforderung liege nun darin, auf dem bei der EM gezeigten Fußball aufzubauen, selbst wenn die volle Aufmerksamkeit Deutschlands nicht mehr ausschließlich der Nationalmannschaft gilt. „Das Entscheidende ist, dass dies kein einmaliges Ereignis bleibt!" Die Bildung einer neuen Teamhierarchie betrachtet der Coach besonders kritisch, zumal Spieler wie Toni Kroos große Lücken hinterlassen. "Es gab eine klare Hierarchie mit Müller, Gündogan, Kroos, Neuer und eventuell Kimmich als Kern des Teams. Ein Wegfall von drei oder vier dieser Spieler bedeutet das Fehlen einer etablierten Hierarchie, die neu geformt werden muss", analysiert der 31-Jährige. Er betont, dass Deutschland wohl über talentierte junge Spieler verfügt, allerdings sei auch Erfahrung unerlässlich: "Es wird spannend zu sehen, wie Julian Nagelsmann diese Herausforderung meistern wird."