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DFB-Frauenteam übt Kritik: Umgang mit Ex-Trainerin Voss-Tecklenburg wird hinterfragt

In Frankfurt am Main werfen die Geschehnisse um das WM-Aus und das folgende Trennungsgeschehen mit Martina Voss-Tecklenburg, ehemalige Trainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und 55 Jahre alt, nach wie vor hohe Wellen. Die jüngst veröffentlichte Dokumentation legt offen, wie intensiv sich die Spielerinnen mit der Ex-Trainerin auseinandersetzen. "Tatsächlich waren wir wohl nicht in bestmöglicher Verfassung", äußerte Spielführerin Alexandra Popp, 32 Jahre alt, in der Dokureihe "Born for this - Mehr als Fußball". Die zweite Staffel verfolgt die DFB-Damen durch das Turnier in Australien und Neuseeland und startete am 15. Juli im ZDF. Pünktlich zum Spiel der Nations League gegen Dänemark am Freitag um 20:30 Uhr werden die Episoden zwei bis vier in der Mediathek des Senders verfügbar. Kritisiert werden unter anderem die suboptimalen Bedingungen in "Down Under" und die verzögerte Kaderbekanntgabe durch Voss-Tecklenburg. "Das haben wir im Team nicht als ideal empfunden", so Popp weiter, "was verständlicherweise zu Missstimmung führte." Erst Anfang August offenbarte "MVT" ihre finale WM-Auswahl nach zwei Trainingslagern in Herzogenaurach, was kurz vor Turnierbeginn zu einer Konzentration auf Einzelleistungen statt auf den Teamgeist führte, monierte Lina Magull, Bayern-Spielerin im Alter von 29 Jahren.

Das WM-Quartier stößt bei den Spielerinnen des deutschen Teams auf Kritik

Nach dem frühzeitigen Ausscheiden und der Krankmeldung von Voss-Tecklenburg übernahm interimsmäßig Horst Hrubesch, 72 Jahre alt, das Ruder, während mittlerweile Voss-Tecklenburgs Vertrag beendet wurde. Zusätzlich sorgte der Standort des deutschen Mannschaftslagers in Wyong, circa 100 Kilometer nördlich von Sydney, intern für Unmut. "Zum ersten Mal befanden wir uns extrem abseits, was ich nicht als vorteilhaft erachtete", erklärte Popp. Auch ihre Sturmpartnerin Lea Schüller, 26 Jahre alt, äußerte Unzufriedenheit über die Umstände und wünschte sich mehr persönliche Freiheit. "Man sollte überdenken, ob man das beim nächsten Mal anders angeht." Besonders skurril: Die DFB-Betreuer hinterließen merkwürdige Verhaltensempfehlungen in den Zweier-Appartements der Spielerinnen, wie Trinkanweisungen über den Tag verteilt und zur Überwachung des Urins oder auch zum bevorzugten Gebrauch des Betts – nämlich Schlaf. Selbst Tipps zur "richtigen Schlafkleidung" fanden bei den Profis eher ein schmunzelndes Echo. "Das war sicher nett gemeint, aber letztendlich einfach unnötig", schlussfolgerte Magull.